2018 starben in der Schweiz weniger Menschen als erwartet
Mit 67'088 Verstorbenen im Jahr 2018 blieb diese Zahl im Vergleich zum Vorjahr praktisch gleich. Dies entspricht nicht den Erwartungen.

Das Wichtigste in Kürze
- In der Schweiz starben im Jahr 2018 67'088 Menschen. Das sind weniger als erwartet.
- Man rechnet eigentlich mit einer jährlichen Zunahme von 500 bis 800 Todesfällen.
- Herz-Kreislauf-Erkrankung war dabei die häufigste Ursache, gefolgt von Krebs.
2018 starben in der Schweiz 67'088 Menschen. Trotz der Alterung der Bevölkerung, die normalerweise zur Zunahme der Todesfälle führt, blieb deren Zahl gegenüber dem Vorjahr praktisch unverändert. Nach wie vor sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen die häufigste Todesursache allgemein und bei Frauen; bei Männern ist es Krebs.
In diesem Jahrzehnt rechnet man jedes Jahr mit einer Zunahme von etwa 500 bis 800 Todesfällen pro Jahr. Dies schrieb das Bundesamt für Statistik (BFS) letztes Jahr.
Das liegt daran, dass die ersten geburtenstarken Jahrgänge der Nachkriegszeit ihre durchschnittliche Lebenserwartung erreicht haben. Der Anstieg von plus 134 Todesfällen, den das BSF am Dienstag für das Jahr 2018 meldete, lag unter den Erwartungen.
Statistik sehr ähnlich zum Vorjahr
Auch sonst hat sich 2018 statistisch wenig verändert gegenüber dem Jahr davor. Die meisten Menschen starben im Alter von über 80 Jahren. Die Wahrscheinlichkeit, in jungen Jahren zu sterben, ist sehr gering.
Bei den Säuglingen beträgt die Sterblichkeitsrate 33 pro 10'000 Lebendgeburten. Von den 3- bis 14-Jährigen starben im Jahr 2018 durchschnittlich weniger als eines von 12'000 Kindern.

1 Prozent der Verstorbenen war 2018 unter 24-jährig, 1,7 Prozent in der Altersklasse 25 bis 44, danach steigt die Rate: 10,9 Prozent der Verstorbenen waren 45 bis 64 Jahre alt. 41,4 Prozent waren 65- bis 84-jährig und 45 Prozent 85 oder älter.
Die häufigsten Todesfälle gingen auf das Konto von Herz-Kreislauf-Erkrankungen - jedenfalls insgesamt gesehen, bei den Frauen und den über 80-Jährigen.
Einzelne Diagnosen sind selten
Bei den 40- bis 80-jährigen Männern hat 2016 der Krebs die Führung übernommen. Bei 16- bis 40-jährigen Männern und 17- bis 28-jährigen Frauen stehen äussere Ursachen wie Unfälle und Suizid im Vordergrund.
Eine einzelne Diagnose ist selten, nur in jedem zehnten Todesfall war nur eine Krankheit beteiligt. 21 Prozent der Dahingeschiedenen haben zwei Diagnosen, 27 Prozent haben drei und 37 Prozent deren vier. Die Wahrscheinlichkeit der Multimorbidität steigt mit dem Alter.

20'596 Haupt- und 18'698 Nebendiagnosen betrafen Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Krebs lautete 17'360 Mal die Hauptdiagnose; das war in über 90 Prozent auch die Todesursache, Nebendiagnosen waren bei dieser Krankheit selten.
Demenz war bei 6454 Todesfällen Haupt- und in 4828 Fällen eine Nebendiagnose. Ähnlich war auch die Verteilung bei den äusseren Ursachen: In knapp 4000 Fällen waren sie Haupt-Todesursache, in 2377 Fällen eine Begleiterscheinung. Infektionskrankheiten führten dagegen nur etwas mehr als 800 Mal zum Tod, waren aber 4243 Mal als Nebenerscheinung beteiligt.