Im vergangenen Jahr lebten weniger Schweizer neu im Ausland. Trotzdem nahm der Anteil weiterhin zu.
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Bundesrat Ignazio Cassis 2018 am Auslandschweizerkongress in Montreux. Seither hat die Zahl der Auslandschweizerinnen und -schweizer zwar weiter zugenommen, aber die Kurve flacht ab (Archivbild) - sda - Keystone/JEAN-CHRISTOPHE BOTT
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Das Wichtigste in Kürze

  • 2020 lebte etwa jeder zehnte Schweizer im Ausland.
  • Gegenüber dem Jahr zuvor ist das eine Zunahme von 0,7 Prozent.
  • Damit verlangsamt sich die Zunahme an Auslandschweizern.
  • Die meisten entscheiden sich für Europa, wovon Frankreich der grösste Teil unterbringt.

Jede zehnte Schweizerin beziehungsweise jeder zehnte Schweizer lebte 2020 im Ausland. Ihr Anteil nahm um 0,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu, weniger als in den Jahren davor. Fast zwei Drittel der 776'300 bevorzugten Europa, nahezu die Hälfte von ihnen in Frankreich.

Am stärksten wuchs der Anteil der Rentnerinnen und Rentner, die im Ausland wohnten. Der Wert steigerte sich nämlich um 2,8 Prozent, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Dienstag mitteilte.

Dabei sank die Zahl der Auslandschweizer in Asien – traditionell ein beliebter Kontinent für den Alterswohnsitz – um 1 Prozent. Auch in Afrika (-2,9 Prozent) und Amerika (-0.2 Prozent) lebten letztes Jahr weniger Schweizer als im Vorjahr.

Frankreich vor Deutschland

Die weitaus meisten Auslandschweizer – 490'800 oder 63 Prozent – lebten 2020 in Europa. 200'900 respektive etwa ein Viertel hatten sich Frankreich und seine Überseegebiete als Wohnsitz gewählt.

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Das Meer in der Normandie - AFP

Es folgten Deutschland mit knapp 100'000 Personen und Italien mit gut 50'000. Das Vereinigte Königreich zählt annähernd 40'000 und Spanien nicht ganz 25'000. In allen diesen Ländern nahm die Anzahl Auslandschweizerinnen und -schweizer zu. Am stärksten in Deutschland mit einem Plus von 2,5 Prozent.

Können sie sich ein Leben im Ausland vorstellen?

Viele zieht es in die USA oder nach Kanada

Ein bisschen mehr als jeder dritte Auslandschweizer (285'500) zog es auf einen anderen Kontinent. Vorzugsweise nach Amerika, wo sich knapp ein Viertel niedergelassen hat. Die anderen Kontinente Asien, Ozeanien und Afrika folgten abgeschlagen mit einem Anteil zwischen sieben und zwei Prozent.

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Seward an Alaskas Südküste. - AFP/Archiv

Von den transkontinentalen Auslandschweizern bevorzugten am meisten die Vereinigten Staaten, nämlich 81'300, also gut 10 Prozent. Dahinter folgten Kanada mit halb so vielen Schweizern wie die USA, Australien mit 25'700 und Israel mit 21'400. Mit einem Plus von 2,6 Prozent ist es das Land mit dem höchsten Zuwachs an Auslandschweizerinnen und -schweizern.

Senioren sorgen für den Anstieg

21,1 Prozent der Auslandschweizer waren minderjährig und 56,7 Prozent (ebenfalls praktisch unverändert) waren 18 bis 64 Jahre alt. Für den Anstieg sorgten Seniorinnen und Senioren: 22,2 Prozent oder 172'500 der Auslandschweizer waren im Pensionsalter, 2,8 Prozent mehr als im Vorjahr.

662 im Ausland niedergelassene Schweizerinnen und Schweizer – 8 von 10'000 – waren 100-jährig oder älter. Im Inland sind lediglich 2 von 10'000 Einwohner in dieser Altersklasse.

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