Vier Berner Gymnasiastinnen helfen Personen, die wegen Corona in finanzielle Not geraten sind. Das Prinzip ist einfach und beruht auf Spenden.
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Das Wichtigste in Kürze

  • Mit einem Projekt helfen vier Gymnasiastinnen wegen Corona finanziell in Not Geratenen.
  • Wer in finanzieller Not ist, kann auf der Homepage «lohnteilen.ch» ein Gesuch einreichen.
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Die Corona-Pandemie hat viele Menschen hart getroffen. Kurzarbeit, Lohnkürzungen oder gar die Kündigung – für manche bedeutet das Coronavirus vor allem auch eine finanzielle Bedrohung. Dies etwa, wenn der Lohn weniger wird oder gar ganz ausbleibt.

Vier Gymnasiastinnen aus Münchenbuchsee BE wollten dem nicht tatenlos zusehen. Sie haben darum ein Projekt mit dem Namen «Lohnteilen» ins Leben gerufen. Die Idee des Projekts ist simpel. Gesammelt werden Geldspenden, die an finanziell arg gebeutelte Menschen in der Schweiz gehen.

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Die vier Initiantinnen des Projekts Lohnteilen: (v. l. n. r.) Sveva, Nina, Jeanne und Nora. - zVg

Bereits zu Beginn der ersten Welle der Coronavirus-Pandemie kam den vier Gymischülerinnen die Idee. «Für alle stand gleich ausser Frage, ob sie beim Projekt mithelfen wollen. Dies, da es ein Projekt ist, das mit wenig Aufwand viel Gutes bewirken kann», erklärt Mitinitiantin Nina Baragiola.

Coronabedingte Notsituation ist Voraussetzung

Über die Webseite «lohnteilen.ch» können sich Bedürftige melden und ihre Geschichte der Not erzählen. Bei jedem Gesuch überprüfen dann die Gymischülerinnen die Angaben.

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Auf der Homepage von Lohnteilen erhalten Spender und Bedürftige mehr Informationen. - Screenshot/lohnteilen.ch

Dabei steht immer im Vordergrund, ob die Notsituation coronabedingt entstanden ist. «Ist dies nicht der Fall, wird das Gesuch grundsätzlich immer abgelehnt», so Baragiola. Dies, da die Hilfe des Projekts spezifisch darauf ausgerichtet sei. «Wir probieren jedoch immer noch auf andere Hilfsmöglichkeiten aufmerksam zu machen.»

Wie hoch der Hilfsbetrag ausfällt, hängt gemäss Baragiola von zwei Faktoren ab. Einerseits von der Situation der gesuchsstellenden Person. Andererseits vom Kontostand des Projekts. «Da wir nun aber eine grosse Reserve und auch einige wiederkehrende Einzahlungen haben, sind wir etwas freier und können auch wirklich in einem Umfang helfen, den wir wollen.»

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Freischaffende und Personen aus dem Kulturbereich trifft die Corona-Krise hart. - keystone

Inzwischen konnten die vier Gymnasiastinnen bereits 22 Hilfesuchenden einen Betrag überweisen. Darunter etwa an eine Familie, eine selbstständige Berufsreiterin und ein freischaffender Informatiker mit vielen Kunden aus dem Kulturbereich. Die ausbezahlten Beträge variieren dabei zwischen 100 und 400 Franken.

Durchwegs positives Feedback

Bis jetzt sei das Feedback nur positiv, so Baragiola. «Die Menschen, die wir unterstützen konnten, waren dankbar für unsere Stütze.» Auch sei immer eine gewisse Erleichterung zu spüren gewesen. Beeindruckend sei insbesondere, «dass sowohl ein grösserer wie auch ein kleinerer Betrag sehr viel bewirken kann».

Über den Kontostand und die Zahlungen informiert das Projekt transparent auf der Homepage. Gemäss der Webseite verfügt das Projekt derzeit über ein Spenden-Polster von knapp 6000 Franken.

Wer also durch die Corona-Pandemie in eine finanzielle Schieflage geraten ist, kann bei den vier Schülerinnen ein Gesuch einreichen. Wer spenden möchte, kann sich ebenso über die Webpage informieren.

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