Mit dem 60 Jahre alten Buch von Stanislaw Lem nachempfundenen Spiel «The Invincible» beschert Starward Industries ein ruhiges und bildstarkes Weltraumabenteuer.
the invincible Stanislaw Lem
«The Invincible» besticht mit exzellenter Retro-Grafik. - steam
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Das Wichtigste in Kürze

  • «The Invincible» ist dem Roman «Der Unbesiegbare» von Stanislaw Lem nachempfunden.
  • In dem Spiel wird dessen vor 60 Jahren erdachte Zukunftsgestaltung visualisiert.
  • Der Spielablauf birgt eine beklemmende Atmosphäre in schöner Fremdumgebung.

Mit «The Invincible» holt Starward Industries den 60 Jahre alten Roman «Der Unbesiegbare» von Stanislaw Lem zurück in die Gegenwart. Die mitunter an «Witcher» beteiligten Entwickler bebildern damit die ausserirdische Welt, die sich Science-Fiction-Liebhaber beim Lesen bisher nur vorstellen konnten. Freunde des Genres finden in dem Spiel eine Art nostalgische Futuristik – Atompunk, wie es die Entwickler nennen.

Der Walking-Simulator führt einen insgesamt sehr unaufgeregt durch die Welt auf Regis 3, einem meist rötlichen Wüstenplaneten. Dort wacht der Spieler als Wissenschaftlerin auf, die ihr Gedächtnis verloren hat und ihre Crew-Mitglieder sucht. Schon dieser Umstand sorgt für unterschiedliche Kritiken: Während «pcgames» den Gedächtnisverlust bemängelt, beschreibt «GameStar» ihn als Notwendigkeit, um auf dem gleichen Wissenslevel wie die Protagonistin zu starten.

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Bei «The Invincible» sucht man im Camp seine verschwundenen Crewmitglieder. - steam

So lernt der Spieler als solche, was es mit der Umgebung auf sich hat. Auf dem Weg findet man ein Funkgerät, das Kontakt zu einem Schiffsmitglied aufbaut, welches fortan zu unserem Missionsleiter wird. Man entdeckt weitere Gerätschaften, die einem bei der Suche nach den Kollegen helfen sollen.

Ein alter Blick in die Zukunft

Diese Gerätschaften sind wie die Fahrzeuge allesamt so gestaltet, wie Lem es sich 1964 für die Zukunft vorgestellt hat: Touchscreens oder Hologramme gibt es nicht, dafür besteht alles aus analogen Knöpfen, Tasten und Hebeln. «4players» betitelt den Look positiv als «angenehm physisch, einladend und detailreich».

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Verschiedene analoge Geräte sollen uns bei der Suche nach den anderen Astronauten helfen. - steam

Zwar entpuppt sich der Wüstenplanet als landschaftlich karg, die Umgebung überrascht dennoch mit viel Schönheit. Während sich Felsformationen, Metallbauten und grüne Nebel über den Planeten ziehen, birgt die Aussicht reichlich «Wunder». Dank der Unreal Engine sind die Horizonte bedeckt von Planeten, Galaxien, Farben und Nebeln. Wer zum Betrachten kommt, ist hier gut aufgehoben.

Bewegung geht nur langsam

Anders sieht es für Actionliebhaber aus, denn in dem Walking-Simulator geht es nahezu ausschliesslich um langsames Spazieren. Zwar gibt es eine Sprint-Option, diese währt jedoch nur wenige Sekunden – ein Umstand, der in allen Kritiken negativ hervorsticht. Ebenfalls sollen unüberwindbare Felsformationen in Stufenhöhe mitunter für Frustration sorgen. Eine Sprungfunktion gibt es nicht.

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Die Protagonistin stösst auf einen anderen Astronauten. Das Bewegen auf den Felsen geht nur mühsam. - steam

Positiv bewertet wird die Möglichkeit, Entscheidungen zu treffen, die zu einer unterschiedlichen Entwicklung der Geschichte führen. Zwar beeinflussen nicht alle deren Ablauf, doch es sollen diverse mögliche Enden auf den Spieler warten. Gelobt werden vor allem die durchdachten und sinnvollen Dialoge, die man per Funk führt. Der «Bayrische Rundfunk» bezeichnet das Adventure gar als «interaktives Hörspiel, das aber auch visuell zu beeindrucken vermag.»

Fazit: Wer sich als Scienes-Fiction-Fan für gemächliche Erkundung mit grossartigen Ausblicken begeistern kann, sollte «The Invincible» ausprobieren. Auch die Suche nach tiefergehender Philosophie, Beklemmung und stimmiger Atmosphäre wird hier befriedigt. Für denjenigen, der nach actiongeladenem Abenteuer und Alien-Kämpfen sucht, empfiehlt sich das Spiel nicht.

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