Apple schaltet «Fortnite» wieder frei

15 bis 30 Prozent des Kaufpreises behält Apple ein, wenn im App Store Käufe getätigt werden. Dem Spieleentwickler Epic Games ist das seit langem ein Dorn im Auge: Mit verstecktem Softwarecode umging das Unternehmen die Gebühren. Spieler von «Fortnite» konnten dadurch virtuelle Artikel erwerben, ohne Geld an Apple abzutreten.

Im August 2020 hatte Apple «Fortnite» daher aus seinem App-Store entfernt. Zwar klagte Epic Games in den USA gegen den Hard- und Software-Entwickler. Wie der «Spiegel» berichtet, verlor der Spieleproduzent jedoch in allen Instanzen.

Ein neues EU-Gesetz notiert allerdings, dass grosse Plattformbetreiber den App-Download aus externen Quellen zulassen müssen. Der sogenannte Digital Markets Act (DMA) will damit einen fairen Wettbewerb in digitalen Märkten schaffen. Bis zum Gesetzeserlass konnten die grössten Plattformbetreiber durch ihre ausgebaute Machtposition den Markt faktisch kontrollieren.

Mit dem DMA bot sich für Epic Games eine neue Chance, «Fortnite» wieder anzubieten – Apple steuerte jedoch dagegen: Es unterliege aufgrund der früheren Regelverstösse von Epic Games Apples Recht, den Entwickler weiterhin auszuschliessen.

Daraufhin schaltete sich die EU-Kommission ein. Das Ergebnis: Apple schaltete den Account von Epic Games wieder frei. Die Entscheidung, Epic Games an dem Aufbau seines eigenen App-Stores zu hindern, wurde zurückgezogen.

EU-Kommissar Thierry Breton veröffentlichte dazu auf X: «Ich bemerke mit Genugtuung, dass Apple entsprechend unseres Kontakts seine Entscheidung über Epics Ausschluss zurückgezogen hat. Von Tag zwei an zeigt DMA bereits sehr konkrete Ergebnisse!»

Auch Tim Sweeney beglückwünscht als CEO von Epic Games den «ersten grossen Sieg» des DMA.