Als dritte Frau überhaupt gewinnt Claudia Goldin den Wirtschaftsnobelpreis. Sie half beim tiefergehenden Verständnis der Rollen von Frauen am Arbeitsmarkt.
alfred-nobel-gedächtnispreis für wirtschaftswissenschaften
Die US-Ökonomin Claudia Goldin hat den Wirtschaftsnobelpreis erhalten. Das verkündete am Montag die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften. - sda - KEYSTONE/AP/Claudio Bresciani

Für ihre Forschung zur Rolle von Frauen auf dem Arbeitsmarkt wird die US-Ökonomin Claudia Goldin im Jahr 2023 mit dem Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften ausgezeichnet. Das gab die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften am Montag in Stockholm bekannt.

Die 77-Jährige erhält die prestigeträchtige Auszeichnung dafür, das Verständnis verbessert zu haben, welche Rolle Frauen im Arbeitsmarkt spielen, wie der Generalsekretär der Akademie, Hans Ellegren, bei der Preisbekanntgabe sagte. Goldin ist damit erst die dritte Frau, die den Wirtschaftsnobelpreis erhält.

Wirtschaftsnobelpreis geht nicht auf Alfred Nobel zurück

Im vergangenen Jahr waren der frühere US-Notenbankchef Ben Bernanke und die ebenfalls amerikanischen Ökonomen Douglas Diamond und Philip Dybvig mit dem Wirtschaftsnobelpreis ausgezeichnet worden. Sie wurden damit für ihre Erforschung von Banken und Finanzkrisen geehrt.

Die Verkündung der Preisträger in der Kategorie Wirtschaftswissenschaften stellt traditionell den Abschluss der alljährlichen Nobelpreis-Bekanntgaben dar. Der Wirtschaftsnobelpreis ist dabei der einzige der Nobelpreise, der nicht auf das Testament von Dynamit-Erfinder und Preisstifter Alfred Nobel (1833-1896) zurückgeht.

Schwedische Reichsbank finanziert Preis

Der Preis wird seit Ende der 1960er Jahre von der schwedischen Reichsbank gestiftet und zählt somit streng genommen nicht zu den klassischen Nobelpreisen. Trotzdem wird er gemeinsam mit den weiteren Auszeichnungen an Nobels Todestag, dem 10. Dezember, feierlich überreicht.

Bereits in der vergangenen Woche waren die Nobelpreisträgerinnen und -preisträger in den Kategorien Medizin, Physik, Chemie, Literatur und Frieden gekürt worden. In den ersten drei Kategorien gingen die Preise diesmal an insgesamt acht Forschende, in Literatur an den norwegischen Autor Jon Fosse.

Nobelpreisträger bekommen eine Millionen Kronen mehr

Am Freitag wurde der Friedensnobelpreis der inhaftierten iranischen Frauenrechtsaktivistin Narges Mohammadi zugesprochen. Alle Nobelpreise sind in diesem Jahr mit elf Millionen schwedischen Kronen (rund 950'000 Euro) pro Preiskategorie dotiert, das ist eine Million mehr als in den Vorjahren.

Mehr als 90 Menschen haben den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften seit der ersten Auszeichnung 1969 erhalten – darunter waren mit Elinor Ostrom (2009) und Esther Duflo (2019) bislang erst zwei Frauen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

FriedensnobelpreisArbeitsmarktChemieNobelpreis