Warum der Blick in die Sterne bis heute fasziniert
Von den Babyloniern bis Kärnten: Sternenforschung und Sterndeutung verknüpfen Menschheitsgeschichte, Mythologie und moderne Astronomie.

Der Blick in den Himmel erzählt Geschichte. Schon vor über 4000 Jahren beobachteten die Babylonier Gestirne und entwickelten daraus Kalender und Deutungssysteme, berichtet «National Geographic».
Die Sternbilder halfen, Jahreszeiten zu verstehen und religiöse Rituale zu bestimmen.
Vom Mythos zur Wissenschaft
Die Astronomie war gemeinsam mit der Astrologie die erste Wissenschaft. Frühere Gesellschaften betrachteten zudem den Nachthimmel zugleich als Beobachtungsraum und als spirituelles Symbol.
Auch die Griechen und Römer verknüpften astronomisches Wissen mit Mythen. Die Historikerin Jasmine Ampferthaler erinnert in einem Gespräch mit der «Krone» daran, dass selbst römische Grabsteine am Magdalensberg Sternensymbole tragen.
Der Halbmond stehe für Vergänglichkeit, der Morgenstern für Hoffnung.
Faszination Plejaden
Besonders die Plejaden, auch Siebengestirn genannt, gehören zu den bekanntesten Sternhaufen. Ihr Licht braucht mehr als 400 Jahre bis zur Erde, berichtet «ESO».
In vielen Kulturen galten die Plejaden als Orientierungshilfe für Landwirtschaft und seefahrende Völker. Astronom Christian Zechner aus Kärnten beschreibt den Himmel als «Blick in die Vergangenheit».

Jeder Lichtpunkt zeige ein Geschehen, das sich vor Jahrmillionen ereignete. «In einer mondlosen Nacht sind gut 3000 Sterne mit freiem Auge zu sehen», so Zechner laut der «Krone».
Wenn Licht den Blick trübt
Moderne Beobachter haben es hingegen schwerer. Denn die Lichtverschmutzung nimmt stetig zu, vor allem durch LED-Technologien.
Dadurch wird der Sternenhimmel vielerorts blasser, und selbst der Anblick der Milchstrasse verschwindet. Doch ob Astrophysik oder symbolische Deutung, Sterne bleiben Prüfstein unserer Erkenntnis.
Wie Astronom Tycho Brahe schon sagte: «Die Sterne lenken das Schicksal der Menschen, Gott lenkt die Sterne.»