Studie: Cannabis bei jungen Deutschen weiter auf dem Vormarsch
Laut einer Studie steigt der Konsum von Cannabis unter jungen Erwachsenen in Deutschland deutlich. Jugendliche bleiben hingegen konstant auf niedrigem Niveau.

Der Cannabiskonsum bei jungen Erwachsenen zwischen 18 und 25 Jahren ist in Deutschland im letzten Jahrzehnt deutlich angestiegen. Das belegt die jüngste, vom Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG) vorgestellte Drogenaffinitätsstudie.
Demnach stieg der Cannabis-Konsum unter jungen Männern von 20,6 Prozent im Jahr 2015 auf aktuell 31,6 Prozent. Bei jungen Frauen gab es einen Anstieg von 9,7 auf 18,8 Prozent im gleichen Zeitraum, so die «Tagesschau».
Der Anteil der Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren, die Cannabis konsumierten, habe sich dagegen kaum verändert. So gaben, ähnlich wie zehn Jahre zuvor, 4,6 Prozent der Mädchen und 7,2 Prozent der Jungen an, gekifft zu haben.
Warnung vor Folgen
Problematisches Konsumverhalten sei bei 10,7 Prozent der Jugendlichen und 13,2 Prozent der jungen Erwachsenen festgestellt. Auffällig sei zudem, dass mehr junge Erwachsene angaben, leicht Cannabis binnen 24 Stunden beschaffen zu können.
Bei Männern in dieser Altersgruppe teilten dies 45,8 Prozent, bei Frauen 32,1 Prozent mit, so die Macher der Studie. Die Studie wurde von April bis Juli dieses Jahres mit 7001 Jugendlichen und jungen Erwachsenen durchgeführt.
Das Bundesinstitut weist darauf hin, dass gerade der Konsum bei jungen Menschen gesundheitliche Risiken birgt. Hierzu gehörten unter anderem Beeinträchtigungen der Gehirnentwicklung und Konzentrationsprobleme.
Cannabis für Erwachsene legal
Laut der «Süddeutschen Zeitung» warnt der kommissarische BIÖG-Leiter Niessen warnt vor einer Ausweitung des Konsums von Cannabis unter jungen Menschen. Er fordere eine genaue Beobachtung des möglichen Trends.

Cannabis ist in Deutschland seit vergangenem Jahr teils legalisiert. Das neue Gesetz erlaubt unter Auflagen Besitz, Anbau und Konsum ab 18 Jahren.
Die Forschung des BIÖG liefert Grundlagen für Prävention und Aufklärung, erhoben aus bundesweiten Repräsentativbefragungen seit 1973, so der «Deutschlandfunk».