Social Media hat auch Suchtpotenzial für Erwachsene
Eine aktuelle Studie zeigt: Social Media birgt Suchtgefahr bis ins Erwachsenenalter und wirkt sich negativ auf die Arbeit und Gesundheit aus.

Social Media birgt laut einer neuen Studie der Hochschule Macromedia eine erhebliche Suchtgefahr, die weit ins Erwachsenenalter reicht. Forscher stellten fest, dass bei jedem vierten Deutschen bis 44 Jahre pathologische Nutzungsmuster auftreten.
Das Risiko bleibt bis mindestens Mitte 40 fast unverändert hoch, erklärten Experten am Montag in München. So geht es aus der Mittielung der «Hochschule Macromedia» hervor.
Exzessives Posten auf Social Media sollte reguliert werden
Die Studie basiert laut «YouGov» auf einer repräsentativen Befragung von über 2000 Menschen in Deutschland. Als Frühindikator für problematische Nutzung identifizierten die Forscher besonders die Häufigkeit von Postings.
Exzessives Posten und Reagieren müsse stärker reguliert werden, so die Studie, ähnlich wie es beim zwanghaften Glücksspiel geschieht. Zwischen Jugendschutzprogrammen und echtem Nutzen klafft laut Studienleiter René Arnold eine Lücke.

Die Politik dürfe nicht so tun, als wäre das Problem mit der Volljährigkeit erledigt, wie das «Deutsche Ärzteblatt» berichtet. Denn die exzessive Social-Media-Nutzung würde ich längst auf viele Lebensbereiche auswirken.
Zeitlimits allein helfen nur bedingt
Die Gefahr zeige sich nicht nur in der Nutzungszeit, sondern in begleitenden Störungen wie Schlafmangel, Leistungsabfall und mangelnder Selbstkontrolle. Plattformen wie Instagram erzeugten eine stärkere Sogwirkung als WhatsApp.
Für Beratung und Prävention fordern die Forscher ein Angebot für alle Altersgruppen. Die Aufklärung über die Risiken müsse Teil öffentlicher Gesundheitskampagnen werden.
Zeitlimits allein greifen laut Studienleiter zu kurz, da das suchtverstärkende Design der Plattformen selbst problematisch sei.
Problematik nicht nur bei Jugendlichen
Die Ergebnisse bestätigen eine breite gesellschaftliche Debatte über soziale Medien als Suchtfaktor. Denn dieser prägt die Arbeitswelt und das private Umfeld.
Experten mahnen, Problematisierungen auf die Jugend zu beschränken, verkenne die Gesamtdimension dieses Phänomens. So berichtet es «YouGov» weiter.