Mimi Reinhardt verfasste im Zweiten Weltkrieg die lebensrettende Liste des Industriellen Oskar Schindler – nun ist sie im Alter von 107 Jahren gestorben.
Mimi Reinhardt im November 2019
Mimi Reinhardt im November 2019 - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Mimi Reinhardt ist im Alter von 107 Jahren in Israel verstorben.
  • Die Sekretärin von Oskar Schindler verfasste die «Liste» des Retters hunderter Juden.

Im Zweiten Weltkrieg verfasste Mimi Reinhardt die lebensrettende Liste des Industriellen Oskar Schindler. Nun ist sie im Alter von 107 Jahren gestorben.

Die Sekretärin des als Retter hunderter Juden vor dem Holocaust bekannt gewordenen Schindler starb in Israel. Dies teilte ihre Enkelin Nina am Freitag in einer von der Nachrichtenagentur AFP eingesehenen Nachricht mit.

«Meine liebe und einzigartige Grossmutter ist im Alter von 107 Jahren gestorben. Ruhe in Frieden», schrieb Reinhardts Enkelin. Reinhardt hatte ihre letzten Lebensjahre in einem Seniorenheim in der Küstenstadt Herzlia bei Tel Aviv verbracht.

«Schindlers Liste» verfilmt

Reinhardt, die österreichisch-jüdischer Herkunft war, hatte bis 1945 als Sekretärin des deutschen Fabrikbesitzers Schindler in Krakau gearbeitet. Sie hatte als solche die Liste von «Schindlerjuden» zusammengestellt. Schindlers Rettungsaktion wurde Jahrzehnte später durch den Hollywood-Film «Schindlers Liste» von Steven Spielberg weltberühmt.

«Schindlers Liste»
Oskar Schindler (Liam Neeson, l) und sein jüdischer Buchhalter Itzhak Stern (Ben Kingsley). - dpa-infocom GmbH

Reinhardt lebte nach dem Krieg zunächst in New York. 2007, im Alter von 92 Jahren, wanderte sie nach Israel aus. «Ich fühle mich wie zu Hause», sagte sie damals bei ihrer Ankunft in Tel Aviv vor Journalisten.

Den Film «Schindlers Liste» habe sie sich erst Jahre nach seiner Premiere ansehen können, sagte Reinhardt einmal. Zwar habe Spielberg sie zur New Yorker Premiere des Films eingeladen. «Aber ich musste vor der Vorführung gehen, es war zu schwer für mich», sagte sie.

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