Rhinoviren-Infektion kann teilweise vor Covid-19 schützen
Eine Rhinovirus-Infektion reduziert teils das Risiko einer Covid-19-Erkrankung und erklärt den milden Verlauf bei Kindern.

Eine aktuelle US-Studie zeigt, dass eine vorherige Infektion mit Rhinoviren das Risiko einer Covid-19-Erkrankung um 48 Prozent senkt. Das ergab die Untersuchung von 1000 Abstrichproben, die in 1394 Haushalten von Mai 2020 bis Februar 2021 gesammelt wurden.
Die Probanden testeten sich zweimal monatlich auf 21 Atemwegserreger, darunter Rhinoviren und SARS-CoV-2, berichten die Forscher laut «CIDRAP». Bei Teilnehmern, die eine Rhinovirus-Infektion hatten, war die Viruslast im Falle einer Covid-19-Infektion etwa zehnmal niedriger als bei anderen Infizierten.

Dies deutet auf einen milderen Krankheitsverlauf hin. Gleichzeitige Infektionen führten jedoch nicht zu einer reduzierten Virusmenge.
Virus-Interferenz durch Immunantwort
Genexpressionsanalysen von Nasenzellen zeigten, dass Rhinoviren Gene aktivieren, die an der allgemeinen antiviralen Immunabwehr beteiligt sind.
Besonders die Rezeptoren DDX58 und IFIH1, welche Viren erkennen, wurden hochreguliert, berichtet die «Tiroler Tageszeitung».
Dadurch wird die Produktion von Interferonen angestossen, die als erste Abwehr gegen Viren wirken. Kinder zeigten eine stärkere Expression dieser Immun-Gene als Erwachsene.
Milderer Corona-Verlauf bei Infektion mit Rhinoviren
Zudem infizieren sie sich häufiger mit Rhinoviren, was den deutlich milderen Verlauf von Covid-19 bei Kindern erklären könnte. Solche Wechselwirkungen zwischen Viren nennt man Virus-Interferenz, bei der eine Virusinfektion die nachfolgende Infektion mit einem anderen Virus behindert.
So geht es aus dem Bericht des «Journal of Infectious Diseases» hervor. Die Studie unterstützt die Annahme, dass durch Rhinoviren eine unspezifische Immunabwehr angestossen werden kann.
Dies kann wiederum zu einem erhöhten Schutz vor SARS-CoV-2 führen. Weitere Forschungen sind aber nötig, um die Auswirkungen auf die Pandemie besser zu verstehen und therapeutische Ansätze zu prüfen.