Mikroplastik

Mikroplastik im Gehirn könnte Alzheimer auslösen

Anna Mikulics
Anna Mikulics

USA,

Mäuse, die mit Mikroplastik in Kontakt kamen, veränderten in einer US-amerikanischen Studie ihre Verhaltensweise – ähnlich wie Alzheimerpatienten.

Mikroplastik
Wiener Forscher weisen erstmals Mikroplastik als Krebsfaktor nach. (Archivbild) - unsplash

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Studie zeigt, dass Mikroplastik bis in das Gehirn vordringen kann.
  • Dort kann es Verhaltens- und Bewegungsmuster von Säugetieren verändern.
  • Eventuell steht im Mikroplastik im Hirn auch im Zusammenhang mit Alzheimer.

Längst sind sich Wissenschaftler darüber bewusst, dass sich Mikroplastik als sehr beständig erweist: Von den Tiefen des Meeres bis zu den Höhen des Himalayas sind die Partikel nachweisbar.

«Allerdings ist die Forschung zu den gesundheitlichen Auswirkungen von Mikroplastik, insbesondere bei Säugetieren, noch sehr begrenzt.» Diese Worte der Forschenden Jaime Ross werden in einer Pressemitteilung der «University of Rhode Island» zitiert.

Mikroplastik aus Trinkwasser drang in Gehirn vor

Ross ist Professorin an der renommierten US-Universität und hat vor kurzem eine vielsagende Studie über Mikroplastik publiziert. Das Ergebnis zeigt, dass sich die Partikel auch im Gehirn festsetzen und dadurch das Verhalten von Säugetieren ändern können.

Für die wissenschaftliche Untersuchung reicherte das Team um Ross dem Trinkwasser von Labormäusen kleine Mengen von Mikroplastik bei. Schon nach drei Wochen legten die Versuchstiere Veränderungen in ihren Handlungen an den Tag: Laut den Forschenden zeigten Mäuse Bewegungs- und Verhaltensmuster wie Menschen, die an Demenz erkranken. Dieser Effekt war bei alten Mäusen stärker ausgeprägt als bei jungen.

Mikroplastik
Der in den Meeren vorhandene Kunststoff wird sich weiter zerkleinern: mit einer Rate von etwa drei Prozent pro Jahr. (Symbolbild) - Unsplash

Um zu überprüfen, ob tatsächlich das Mikroplastik der Grund für die Veränderungen war, wurden das Gewebe der Mäuse untersucht. Dabei stellten die Forschenden fest, dass sich die Partikel unter anderem in Magen, Herz, Milz, Leber und Lungen festgesetzt hatte. Auch das Hirn war betroffen – bis in tiefe Gewebsschichten.

Gehirn mit Mikroplastik zeigte ähnliche Strukturen wie Alzheimer

Speziell eine Erkenntnis überraschte das Forscher-Team: Die Anzahl der sogenannten Gliafilament-Proteine (auch «GFAP» genannt) im Gehirn verringerte sich. «Ein Rückgang der GFAP wurde mit frühen Stadien einiger neurodegenerativer Erkrankungen, einschliesslich Alzheimer, in Verbindung gebracht», erklärt Ross.

Ob es tatsächlich einen Zusammenhang gibt, ist aktuell noch nicht bestätigbar. Professor Ross und ihr Team wollen dem Mikroplastik und seinen Auswirkungen weiterhin auf den Grund gehen: Denn die Partikel werden in Zukunft nicht verschwinden – stattdessen müssen wir lernen, mit ihnen umzugehen.

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