Die Gebäude in der Schweiz sind vor allem für die kalte Jahreszeit ausgelegt. Mit dem fortschreitenden Klimawandel muss sich das ändern, zeigt eine neue Studie.
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Die Gebäude in der Schweiz müssen dem Klimawandel angepasst werden, hält eine neue Studie fest. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Studie untersucht die Folgen einer Erderwärmung von zwei Grad.
  • Die Schweiz und Grossbritannien erleben den grössten relativen Zuwachs heisser Tage.
  • Die Umgebung müsste angepasst werden, denn unsere Gebäude sind «wie Gewächshäuser».
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Der steigende Meeresspiegel, schmelzende Eismassen, längere Dürreperioden – das sind alles Folgen des Klimawandels. An der Pariser Klimakonferenz 2015 wurde sich darauf geeinigt, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu beschränken. Doch ob das gelingt, steht in den Sternen.

Eine neue Studie der Universität Oxford hat nun untersucht, welche Konsequenzen eine Erwärmung um zwei Grad auf verschiedene Länder hätte. Dabei kommen die Forschenden zu dem Schluss: Zwei Länder müssen sich am stärksten gegen den Klimawandel wappnen – nämlich die Schweiz und das Vereinigte Königreich.

Bauliche Umgebung muss Klimawandel angepasst werden

Der Grund: Hierzulande ist die Infrastruktur nicht auf heisse Wetterperioden ausgelegt, schreiben die Forschenden in der im Fachmagazin «Nature Sustainability» veröffentlichten Studie.

Denn in Nordeuropa sind Häuser oft so konstruiert, dass sie im Winter die Wärme speichern. Das führt dazu, dass es im Sommer drinnen unerträglich warm werden kann. Gegen die Sauna-Häuser müssten im Hinblick auf die Erderwärmung Massnahmen ergriffen werden.

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Nimmt die Erderwärmung zu, wird die Schweiz voraussichtlich 30 Prozent mehr unangenehm heisse Tage erleben.
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Doch unsere bauliche Umgebung ist vor allem auf die kalte Jahreszeit ausgelegt.
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Die Schweiz müsste ihre Gebäude an den Klimawandel anpassen – und zwar mit nachhaltigen Kühlungsmethoden.
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Denn der Einsatz von Klimaanlagen könnte das Problem verschärfen, da somit die Emissionen weiter erhöht werden.
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Nachhaltiger wäre der Einsatz von Deckenventilatoren.

Es brauche eine nachhaltige Kühlung der Gebäude. Klimaanlagen dagegen könnten das Problem verschärfen, wenn der Strom nicht aus erneuerbaren Energien gewonnen wird. Mögliche Kühlungsalternativen seien jedoch natürliche Belüftung, externer Sonnenschutz wie Fensterläden und Ventilatoren.

Studien-Co-Autor Jesus Lizana sagt zum britischen «Guardian»: «Wenn wir die bauliche Umgebung, in der wir leben, anpassen, brauchen wir die Klimaanlagen nicht auszubauen.»

Denn die Gebäude in Nordeuropa würden sich derzeit «wie Gewächshäuser» verhalten. «Unsere Gebäude sind ausschliesslich für die kalten Jahreszeiten ausgelegt», hält er fest.

Bereitet Ihnen der Klimawandel Sorgen?

Und weiter: Wenn das Klima sich um zwei Grad erwärmt, würde es in der Schweiz 30 Prozent mehr unangenehm heisse Tage geben. Das würde bedeuten, dass die Nachfrage nach Kühlung steigt.

Der Studie zufolge würde der Klimawandel in nordeuropäischen Ländern den grössten relativen Anstieg heisser Tage verursachen. In Zentralafrika gäbe es jedoch die extremsten Temperaturen.

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