Naturgefahren werden immer mehr zu Risiken für Immobilien
Die Preise für Wohnimmobilien steigen in der Schweiz seit Jahren. Und ein Ende ist nicht in Sicht. Dennoch sind Immobilien nicht risikolos.

Neben einer konjunkturellen Abschwächung und steigenden Zinsen stellen vor allem Naturgefahren und der Klimawandel nicht zu unterschätzende Risiken für Betongold dar. Immobilien gelten als sehr sichere Anlage: So sind die Preise für Wohneigentum seit 2020 schweizweit um mehr als einen Viertel gestiegen.
Seit Blatten ist aber vieles anders, wie Donato Scognamiglio, Präsident des Immobilienberatungsunternehmens IAZI, am Dienstag vor Medien sagte. Ein Haus könne im schlimmsten Fall abbrennen, doch dann zahle die Versicherung.
Das Grundstück könne man deswegen nicht verlieren. «Zumindest so habe ich bisher auch gedacht. Doch dann kam Blatten und seither weiss ich: man kann sogar den Boden verlieren», sagte der Immobilienspezialist.
Das Walliser Dorf Blatten wurde bekanntlich im Mai 2025 von einem Bergsturz und einer danach folgenden Überschwemmung zum grössten Teil zerstört und unbewohnbar gemacht.
Naturgefahren – eine unterschätzte Bedrohung
Naturgefahren stellen denn auch wachsende Risiken dar. Gerölllawinen, Bergstürze, Unwetter und Überschwemmungen können ganze Landstriche unbewohnbar machen. Vor allem Gebirgskantone hätten ein erhöhtes Risiko, so Scognamiglio.
So seien etwa im Kanton Nidwalden fast 80 Prozent aller Parzellen mit Wohngebäuden in Naturgefahrenzonen, in den Kantonen Glarus, Obwalden und Luzern seien es mehr als die Hälfte.
In einzelnen Gemeinden ist es noch viel extremer. In den beliebten Feriendestinationen Kandersteg, Täsch oder Grindelwald seien es 90 Prozent und in Arosa immerhin noch 80 Prozent. Damit stelle sich die Frage, ob manche Alpentäler unbewohnbar seien, sagte der Experte. Aber auch Städte seien nicht gefeit vor den Naturgefahren.
Denn dort stellten unter anderem steigende Temperaturen ein Risiko dar. In manchen Gegenden in der Stadt Zürich seien die Temperaturen um mehrere Grade zu hoch. Dies könnte die Bewohner dazu veranlassen, in kühlere Regionen auf dem Land umzuziehen. Dies könnte dann laut Scognamiglio deutlich auf die Preise drücken.










