Kellerasseln setzen bei Spinnenangriff chemische Keule ein
Kellerasseln setzen chemische Waffen ein, um räuberischen Spinnen zu entkommen. Eine neue Studie enthüllt die Details.

Kellerasseln wehren sich mit einem Cocktail aus Chemikalien gegen Angriffe räuberischer Spinnen. Wie Biologen der Universität Greifswald und der kanadischen Simon Fraser University nach einer Meldung vom Montag herausfanden, sondern die Asseln bei einem Angriff ihrer Fressfeinde vier chemische Verbindungen ab.
Drei dieser Chinolin-basierten Chemikalien waren demnach in der Natur bislang unbekannt. Wird die Assel von einem Fressfeind attackiert, gibt sie über Drüsen an ihrer Körperseite eine klebrige Flüssigkeit ab. Sobald der Fressfeind damit in Berührung kommt, lässt er umgehend von der Assel ab.
Im Gegensatz zu Insekten, bei denen chemische Verteidigungsstrategien gut untersucht sind, waren den Forschern zufolge bislang Abwehrmechanismen bei Krebstieren wie der Kellerassel unbekannt.
Experimente im Labor bestätigen Theorie
Im Laborexperiment konnten die Wissenschaftler demnach zeigen, dass Spinnen der Art Grosse Fettspinne zwar bereitwillig Käfer erbeuteten, aber Kellerasseln verschmähten. Wurden Käfer künstlich mit Asselsekreten behandelt, lehnten die Spinnen auch diese Beute ab.
«Mit unserem Experiment konnten wir zeigen, dass Landasseln über eine chemische Verteidigung verfügen – ähnlich wie viele Insekten», erklärte Andreas Fischer von der Uni Greifswald. Die Ergebnisse erweiterten das Wissen über chemische Strategien im Überlebenskampf zwischen Räuber und Beute.