Gerät «zerschreddert» Krebszellen und verlangsamt so Metastasierung

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Österreich,

Forscher der Johannes Kepler Universität Linz (JKU) und der Uni Basel haben ein Gerät entwickelt, das Krebszellen im Blut «zerschreddern» soll. Mit diesem könnten Behandlungen zur Vermeidung von Metastasen möglich werden.

Prof. Nicola Aceto von der Uni Basel ist mitbeteiligt an der Entwicklung eines Geräts der Uni Linz, das Krebszellen im Blut «zerschreddert» und so die Metastasierung verlangsamt. (Bild Universität Basel)
Prof. Nicola Aceto von der Uni Basel ist mitbeteiligt an der Entwicklung eines Geräts der Uni Linz, das Krebszellen im Blut «zerschreddert» und so die Metastasierung verlangsamt. (Bild Universität Basel) - sda - Universität Basel

Das Wichtigste in Kürze

  • Auf diese seien über 90 Prozent der durch Krebs verursachten Todesfälle zurückzuführen, hiess es dazu in einer Presseaussendung am Mittwoch.

Metastasen entstehen durch Zellverbände, die vom Primärtumor abgehen und im Blut oder Lymphflüssigkeit der Patienten zirkulieren, bis sie im fernen Zielorgan wie Leber oder Lunge anwachsen. Das Gerät der Linzer Universität nützt, dass unterschiedliche Flüssigkeitsschichten, die sich gegeneinander bewegen, aneinander reiben. Sie benötigen eine Kraft, um dies zu überwinden.

Ist ein festes Objekt - etwa eine Zelle - in dieser Flüssigkeit, können es die an dessen entgegengesetzten Enden wirkenden Kräfte eventuell zerstören. Während Blutzellen daran angepasst sind trifft das auf die Tumorzellen nicht zu. Sie können, wenn sie sich im Blutstrom befinden, mechanisch angegriffen - zerschreddert - werden.

Das Team des Instituts für Medizin- und Biomechanik der JKU unter der Leitung von Werner Baumgartner baute einen «Tumorschredder», der bereits zum Patent angemeldet wurde. Mit Unterstützung durch Nicola Aceto, der an der Universität Basel am Institut für Onkologie die Abteilung Metastasierung leitet, wurden in Tests Tumorzellcluster erfolgreich zerstört, während Blutzellen intakt blieben.

Das in Linz entwickelte Gerät sei noch kein ausgereifter Prototyp, sondern ein Demonstrator, dämpfen die Forscher zu grosse Hoffnungen. Bis zu klinisch einsetzbaren Geräten sei noch viel Forschungs- und Finanzierungsaufwand notwendig.

Sie könnten ausserhalb des Körpers wie für eine Blutwäsche nach grossen Tumoroperationen verwendet werden oder als Implantat im Körper von Patienten mit inoperablen Tumoren. Sie könnten dann Menschen mit schlechter Prognose mehr Lebenszeit und -qualität schenken.

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