Genfer Forscher erstellen 3D-Karte des Inneren eines Vulkans
Ein Genfer Forschungsteam hat das Innere des Vulkans Vulcano bei Sizilien erstmals mit hoher Präzision kartiert.

Ein Forschungsteam der Universität Genf hat das Innere des Vulkans Vulcano bei Sizilien mit bislang unerreichter Genauigkeit kartiert. Langfristig wollen die Forschenden die gleiche Methode nutzen, um Vulkanausbrüche vorherzusagen. Die Resultate wurden am Mittwoch in der Fachzeitschrift «Nature Communications» veröffentlicht.
Seit 2021 werden beim Vulkan Vulcano auf der gleichnamigen Insel vor der Nordküste Siziliens Anzeichen von vulkanischen Aktivitäten registriert: Der Boden bebt und giftige Gase steigen auf. Was genau im Inneren des Vulkans passiert, blieb bisher jedoch ein Geheimnis.
Um das zu untersuchen, verteilten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Genf 196 hochsensible Seismometer auf der Insel. Diese zeichnen über einen Monat lang alle Erschütterungen und Vibrationen im Boden auf.
Seismische Wellen helfen bei Erkennung von Magma im Vulkaninneren
Es ist beispielsweise bekannt, dass bestimmte Wellen – sogenannte sekundäre seismische Wellen – sich langsamer ausbreiten, wenn sie durch Zonen mit Magma laufen, wie die Universität Genf in einer Mitteilung zur Studie erklärte. So kann potenzielles Magma erkannt werden.
Eine Künstliche Intelligenz (KI) analysiert diese Daten und erstellt daraus ein detailliertes 3D-Modell des Vulkaninneren. Dieses riesige Datenvolumen wurde anschliessend vom Supercomputer der Universität Genf, Yggdrasil, verarbeitet.
Dank dieser Daten konnte das Team die innere Struktur des Vulcano rekonstruieren. «Es ist ein Durchbruch, vergleichbar mit dem Übergang von Ultraschall zu MRT in der Medizin», gab sich Studienleiter Matteo Lupi überzeugt. Noch erlauben die Ergebnisse aber keine direkte Vorhersage einer Eruption.