Schweizer Forscher melden bei Vektorimpfstoffen gegen Corona einen Erfolg. Nach erfolgversprechenden Tierversuchen soll nun die klinische Studie folgen.
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Ein Vektorimpfstoff (Archiv). - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Forschende sind auf einen möglichen Vektorimpfstoff gegen Corona gestossen.
  • Nach erfolgversprechenden Tierversuchen sollen nun klinische Studien mit Personen folgen.
  • Ein solcher Impfkandidat war bereits in den USA und in Israel entwickelt worden.

Schweizer Forscher präsentieren einen Erfolg auf dem Weg zu einer besseren Wirksamkeit von Vektorimpfstoffen gegen Corona. Vorklinische Tierversuche sind so erfolgversprechend verlaufen, dass nun klinische Studien mit freiwilligen Versuchspersonen folgen sollen.

Forschende des Instituts für Virologie und Immunologie (IVI) und der Universität Bern berichten über einen Vektorimpfstoff-Kandidaten gegen Corona. Dies in der Natur-Portfolio-Zeitschrift «npj Vaccines».

Dieser basiert auf einem sogenannten VSV-Vektor (Vesikuläres Stomatitis-Virus), der das Glykoprotein G enthält. Bereits nach einer einzigen intramuskulären Immunisierung habe sich damit eine starke Antikörperreaktion gegen das Spike-Protein von Sars-CoV-2 aufgebaut.

Optimierte Version des Vektorimpfstoffes

In den USA und Israel war bereits ein solcher Impfkandidat entwickelt worden. Das Projekt wurde aber eingestellt, weil die Forscher keine ausreichende Immunreaktion bei menschlichen Freiwilligen feststellen konnten.

Die von Gert Zimmer und Charaf Benarafa geleiteten Forschungsgruppen setzten die Erforschung dieser Plattform jedoch fort. Sie stiessen schliesslich auf eine optimierte Version des Vektorimpfstoffes.

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Tests mit Mäusen ergaben, dass die Impfung mit Pflaster wirksamer ist als über eine Spritze (Symbolbild). - Keystone

Mäuse, denen eine tödliche Dosis von Sars-CoV-2 nasal verabreicht worden war, waren damit vollständig geschützt. Gegenüber der Deltavariante des Coronavius waren sie mindestens teilweise geschützt. Nun sollen Studien mit menschlichen Probanden diese Ergebnisse bestätigen.

Vielversprechend für andere Krankheiten

Der Impfstoff scheint zwar Mäuse vor schweren Verläufen zu schützen. Er verhindert aber offenbar nicht, dass sich die Viren in den Atemwegen doch noch vermehren können.

Für Gert Zimmer steht deshalb fest, dass «nur die Induktion lokaler Immunantworten Sars-CoV-2 an den primären Replikationsstellen blockieren. Und die Übertragung des Virus verhindern kann». So liess er sich in der Mitteilung zitieren. Zukünftige Arbeiten müssten sich daher auch auf Immunisierungsansätze konzentrieren, die eine starke und dauerhafte Immunität der Schleimhäute auslösen können.

VSV ist auch eine vielversprechende Vektorplattform für andere Krankheiten, die durch virale Krankheitserreger verursacht werden. So zum Beispiel Mers-CoV, HIV-1, Hepatitis-C-Virus oder das Influenza-A-Virus. Bereits zugelassen ist ein Impfstoff mit VSV-Vektor gegen Ebola.

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