Frauenhirne altern anders als Männerhirne
Männerhirne schrumpfen schneller als Frauenhirne. Forschende aus Oslo liefern neue Einblicke in geschlechtsspezifisches Altern.

Eine internationale Untersuchung der Universität Oslo hat deutliche Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Gehirnen festgestellt. Über 12'000 MRT-Scans von Personen zwischen 17 und 95 Jahren zeigen, dass Männer in deutlich mehr Gehirnregionen Volumen verlieren.
Der Rückgang betrifft laut der Studie grosse Teile des Kortex, wie «IT Boltwise» berichtet. Frauen wiesen dagegen geringere Veränderungen in der Dicke dieses Bereichs auf.
Trotz der höheren Alzheimer-Rate unter Frauen scheinen weibliche Gehirne also strukturell stabiler zu altern.
Frauenhirne und Männerhirne altern anders
Die Studie betont ausdrücklich, dass beide Geschlechter anders altern. Männer verlieren Hirnsubstanz gleichmässig über viele Regionen, während Frauen seltener, aber gezielter Veränderungen zeigen.
Besonders auffällig: Die Reduktion im Hippocampus, dem Zentrum für Gedächtnis und Lernen, unterschied sich lange kaum.
Erst im hohen Alter begannen Frauen einen schnelleren Rückgang zu zeigen.
Bedeutung für Alzheimer-Forschung
Wie «t-online» berichtet, könnten die Erkenntnisse helfen, neue Ansätze für die Alzheimerforschung zu entwickeln.

Da Frauen doppelt so häufig betroffen sind, bieten die identifizierten Strukturen eine Grundlage, um gezielte Präventionsstrategien zu entwickeln.
Noch ist unklar, ob die beobachteten Unterschiede genetisch oder umweltbedingt sind. Die Forschenden wollen nun klären, welche Mechanismen das Gehirn von Männern und Frauen unterschiedlich auf das Altern reagieren lassen.