Schweizer Forscher fangen erstmals Röntgenstrahlen eines speziellen aufwärtsgerichteten Blitzes ein.
Blitze eines Gewitters leuchten am Abendhimmel im Osten des Landes Brandenburg.
«Diese Beobachtungen tragen zu einem besseren Verständnis von aufwärtsgerichteten Blitzen bei», so die Forscher der EPFL in ihrer neusten Studie. (Symbolbild) - Patrick Pleul/dpa

«Diese Beobachtungen tragen zu einem besseren Verständnis von aufwärtsgerichteten Blitzen bei, die eine der Hauptursachen für Schäden an hohen Gebäuden wie Windkraftanlagen und Telekommunikationstürmen sowie an Flugzeugen bei Start und Landung sind.» Dies schrieben die Forscherinnen und Forscher um Farhad Rachidi von der Eidgenössisch Technischen Hochschule in Lausanne (EPFL) in einer Studie. Diese wurde im Fachblatt «Scientific Reports» veröffentlicht.

Aufwärts gerichtete positive Blitze sind relativ selten. Im Gegensatz zu den häufigeren Abwärtsblitzen, die von den Wolken zur Erde zucken, gehen sie von einem hochgelegenen Objekt wie einem Gebäude oder einer Bergspitze aus und breiten sich in Richtung der Wolken aus. Wenn sich die Tentakel eines solchen Blitzes mit den Gewitterwolken verbinden, überträgt sich die positive Ladung der Wolken auf das hochgelegene Objekt.

Messung der Röntgenstrahlen auf dem Säntis

Diese Art von Blitz kann besonders gefährlich sein. Dies, weil er länger mit einem Gebäude oder einer Struktur in Kontakt bleibt als ein abwärts gerichteter Blitz, wie die EPFL in einer Mitteilung vom Freitag zur Studie erklärte. Dadurch steht mehr Zeit für die Übertragung der elektrischen Ladung zur Verfügung, was zu grösseren Schäden führen kann.

Die Messung der Röntgenstrahlen solcher Blitze führten die Forschenden auf dem Säntis durch. Auf dem Berggipfel im Appenzell steht ein 124 Meter hoher Turm. Dieser liefert laut den Forschenden ideale Messbedingungen.

Weitere Untersuchungen geplant

Der eigentliche Mechanismus, durch den Blitze ausgelöst werden und sich ausbreiten, sei nach wie vor ein Rätsel. So hiess von der EPFL. Die Messung der Röntgenstrahlen dieser Blitze trage aber zum Verständnis dieses Mechanismus bei.

Die Beobachtungen am Säntis sind noch nicht abgeschlossen. Als Nächstes planen die Wissenschaftler, einen Mikrowellensensor zu der Ausrüstung des Turms hinzuzufügen. Dies, um weitere Messungen durchzuführen.

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