Forscher entdecken verdampfte Metalle in Atmosphäre von Exoplanet
Bei Forschungen im chilenischen La Silla haben Forscher der Universitäten Bern und Genf auf dem Exoplaneten verdampfte Metalle gefunden.

Das Wichtigste in Kürze
- Ein 850 Lichtjahre entfernter Planet weist eine Mischung aus verdampften Metallen aus.
- Die Entdeckung machten Forscher der Universitäten Bern und Genf in Chile.
Der rund 850 Lichtjahre entfernte Exoplanet mit der Katalognummer WASP-121b im Sternbild Achterdeck besitzt eine lodernd heisse Atmosphäre. Darin haben Planetenforscher der Universitäten Bern und Genf eine bunte Mischung von verdampften Metallen entdeckt.
Der vor fünf Jahren aufgespürte Planet umkreist seinen Heimatstern so eng, dass dessen Schwerkraft ihn fast zerreisst. Seine Form erinnnert an einen American Football. Die Nähe zu seinem Muttergestirn macht ihn zudem höllisch heiss: 2500 bis 3000 Grad beträgt die Temperatur des Exoplaneten, auf dem ein Jahr nur zwei Tage dauert.
Nachweis von Kalzium und Natrium
Bereits letztes Jahr entdeckten Wissenschaftler gasförmiges Eisen und Magnesium hoch über der Atmosphäre des Planeten. Ebenfalls wurde Vanadium- und Chrom bereits aufgespürt.
Zusätzlich wiesen die Genfer und Berner Forschenden nun gasförmiges Kalzium und Natrium nach. Die Entdeckung publizierten sie im Fachmagazin «Astronomy & Astrophysics». Erfolg hatte die Forscher mit Daten des HARPS-Spektrograf auf dem 3,6-Meter-Teleskop im chilenischen La Silla.
Künftig auch kleinere Planeten auskundschaften
«Nachdem wir jahrelang katalogisiert haben, nehmen wir nun nicht mehr nur Messungen vor. Wir beginnen zu verstehen, was die Daten uns zeigen», sagte der Erstautor Jens Hoeijmakers gemäss einer Mitteilung der Uni Bern.
Die Planetenforscher hoffen, dass sich mit grösseren und empfindlicheren Teleskopen und Spektrografen künftig auch kleinere und kühlere Gesteinsplaneten auskundschaften lassen. Ihr Ziel: Signaturen von Wasser, Sauerstoff und Methan zu finden, die auf Leben hinweisen.