Der Ausstoss Ozonschicht-schädigender Stoffe ist weltweit untersagt. Dennoch findet seit Jahren ein Anstieg verbotener Fluorchlorkohlenwasserstoffe statt.
Ozonloch
Ein Loch in der Ozonschicht entsteht unter anderem wegen illegalem FCKW. - Pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • Forscher haben die Quelle eines Anstiegs verbotener Emissionen ausfindig gemacht.
  • Diese liegt offenbar im Osten Chinas.

Seit neun Jahren ist der Ausstoss Ozonschicht-schädigender Stoffe auf der ganzen Welt untersagt. Jedoch steigen die FCKW-11-Emissionen seit einigen Jahren wieder. Forscher haben die Quelle im Osten Chinas ausgemacht.

Dank des «Montreal Protocol» zum Schutz der stratosphärischen Ozonschicht von 2010 sind die Emissionen der ozonschädigenden Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) stark zurückgegangen. Vergangenes Jahr sorgte jedoch eine neue Studie für Aufsehen: Sie sagte aus, dass die Emissionen eines der wichtigsten Ozonkiller, FCKW-11, seit mehreren Jahren trotz des weltweiten Verbots wieder steigen.

Erste Hinweise bezüglich Fluorchlorkohlenwasserstoffen kamen aus Asien

Eine Untersuchung eines internationalen Forschungsteams mit Beteiligung der Forschungsanstalt Empa bestätigt nun den Anfangsverdacht. Nämlich dass diese Emissionen aus dem Osten Chinas stammen. Davon berichten die Wissenschaftler im Fachblatt «Nature».

Erste Hinweise dafür kamen bereits von zwei Messstationen in Ostasien, wie die Empa am Mittwoch mitteilte. Namentlich von der Gosan-Messstation auf der südkoreanischen Insel Jeju und: der japanischen Messstation des «National Institute of Environmental Science» auf der Insel Hateruma bei Taiwan.

«Derartige Messungen zeigen immer dann Spitzenwerte in der Luftverschmutzung, wenn die Luftmassen aus Industriegebieten stammen.» Das erklärte Sunyoung Park von der «Kyungpook National University» in Südkorea. «Für FCKW-11 stellten wir fest, dass diese 'Spitzen' nach 2012 deutlich höher waren als vorher.»

Möglicherweise weitere Quellen für verbotene Fluorchlorkohlenwasserstoffe

Ein Forschungskonsortium aus 13 Institutionen, darunter auch die Empa, führte daraufhin anhand der Messdaten komplexe Computerberechnungen durch. Dies um die Quelle der FCKW-11-Emissionen ausfindig zu machen. Sie konnten die Emissionen so eindeutig auf den Osten Chinas zurückführen.

Möglicherweise verursachen andere Länder oder andere Regionen in China zusätzliche Fluorchlorkohlenwasserstoffe Emissionen, schrieb die Empa. Weite Teile der Welt seien durch die bestehenden Überwachungsnetzwerke noch nicht ausreichend abgedeckt, erklärte Park gemäss der Mitteilung. Die Nutzung chinesischer Messwerte sei zudem noch eingeschränkt.

Ein Ausbau der Messnetzwerke insbesondere um industrialisierte Regionen herum wäre laut Studienautor und Empa-Forscher Stefan Reimann wünschenswert.

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