Saubere Luft als Luxusgut: 92 Prozent der Bevölkerung in Asien und im Pazifischen Raum atmen verschmutzte Luft ein, welche die Gesundheit gefährdet.
Ein Inder schützt seine Atemwege mit einem Tuch vor der Luftverschmutzung.
Ein Inder schützt seine Atemwege mit einem Tuch vor der Luftverschmutzung. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Vier Milliarden Menschen atmen in Asien und im Pazifischen Raum verschmutzte Luft ein.
  • Weltweit sterben jedes Jahr nach UN-Angaben rund sieben Millionen Menschen deshalb vorzeitig.
  • «Es ist eine bedauerliche Tatsache, dass saubere Luft zum Luxus geworden ist», meint der Unep-Chef.

Fast jeder Mensch in Asien und im Pazifischen Raum atmet nach Daten des UN-Umweltprogramms Luft, die seine Gesundheit gefährdet. Aktuell seien in der Region vier Milliarden Menschen – 92 Prozent der Bevölkerung – in besorgniserregender Weise verschmutzter Luft ausgesetzt, heisst es in einem am Dienstag in Genf veröffentlichten Bericht. «Es ist eine bedauerliche Tatsache, dass saubere Luft als ein ganz grundlegendes Bedürfnis in vielen Teilen der Welt zum Luxus geworden ist», sagte der Chef des UN-Umweltprogramms Unep, Erik Solheim.

Weltweit sterben jedes Jahr nach UN-Angaben rund sieben Millionen Menschen deshalb vorzeitig. In Asien allein liege diese Zahl bei vier Millionen Todesopfern.

Katalog von 25 Massnahmen

Das UN-Umweltprogramm schlägt einen Katalog von 25 Massnahmen vor, um die Situation grundlegend zu verbessern. Dazu gehören verschärfte Regeln für den Ausstoss von Schadstoffen für Autos, von Kraftwerken und von kleinen wie grossen Industriebetrieben, das Verringern des Verbrennens von Hausmüll und das Vermeiden von Waldbränden.

Das alles würde 300 bis 600 Milliarden Dollar pro Jahr kosten, ein Bruchteil des prognostizierten Wirtschaftswachstums in dieser Region, so der Bericht. Der Ausstoss von Kohlendioxid könne um 20 Prozent, der von Methangas um 45 Prozent verringert werden.

Jedenfalls sei es möglich, dass bis 2030 auf diese Art und Weise die Gesundheit und der Umweltschutz verbessert sowie der Klimawandel gebremst werde. «Die Umsetzung der Luftschutzmassnahmen ist nicht nur gut für die Gesundheit und die Umwelt, sie kann auch für Innovationen, Jobs und Wirtschaftswachstum sorgen», hiess es.

Erst am Montag hatte die Weltgesundheitsorganisation vor der Gefahr der weltweiten Luftverschmutzung insbesondere für Kinder gewarnt.

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