Exoplanet: Forscher erhaschen Einblick in Gashülle des WASP-189b
Der Exoplanet WASP-189b wurde untersucht: In der analysierten Gashülle wurde seltenes Titanoxid entdeckt.

Das Wichtigste in Kürze
- Forscher haben den Exoplanet WASP-189b untersucht.
- Durch Lichtspektralmessungen erhielten sie einen Einblick in seine Gashülle.
- Dabei wurde seltenes Titanoxid entdeckt.
Der bekannte Exoplanet WASP-189b wurde von Forschern eingehend analysiert. Dabei hat das Team der Universität Lund unter Leitung von Bibiana Prinoth Einblicke in die Gashülle des Himmelskörpers erhaschen können. Diese zeigen: Die Substanzen sind geschichtet – ähnlich wie die Atmosphäre unserer Erde.
Über die Grösse und Dichte des Trabanten war bereits viel bekannt. Nun wurden weitere Merkmale der Gashülle analysiert, wie «wissenschaft.de» schreibt.
Wenn der Exoplanet WASP-189b an seinem Stern vorbeigeht, schimmert Licht durch die Hülle. Und die Strahlen können so durch Spektralanalysen untersucht werden. So konnten die Stoffe identifiziert werden: Unter anderem wurde Eisen, Chrom, Vanadium, Magnesium und Mangan in der Gashülle nachgewiesen.
Exoplanet WASP-189b soll Titanoxid haben
Doch das Titanoxid ist die wichtigste Erkenntnis der Untersuchung – bei uns ist der Stoff sehr selten. Co-Autor Kevin Heng von der Universität Bern erläutert:
«Titanoxid absorbiert kurzwellige Strahlung, wie etwa ultraviolette Strahlung. Seine Entdeckung könnte daher auf eine Schicht in der Atmosphäre von WASP-189b hinweisen. Diese interagiert ähnlich wie die Ozonschicht auf der Erde mit der Sterneneinstrahlung».
Ein internationales Team mit Beteiligung der #unibern @UNIGEnews und @NCCRPlanetS hat die Atmosphäre von #WASP189b, einer der extremsten bekannten #Exoplaneten, detailliert analysiert.@NatureAstronomy @KevinHeng1 @LundObservatory @bibianaprinoth @HoeijmakersJens
— Universität Bern (@unibern) January 28, 2022
Der Exoplanet ist dem Jupiter ähnlich und rund 322 Lichtjahre von uns entfernt. Der Planet ist seinem Mutterstern viel näher als wir der Sonne; ganze 20 Mal. Für eine Umdrehung braucht er nur 2,7 Tage – und auf seiner Tagseite wird es bis zu 3200 Grad.