Eine neue Theorie treibt ein Forschungsteam um: Die Erde könnte einst einen Ring gehabt haben. Einschlagskrater auf dem blauen Planeten untermauern die These.
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Durch Asteroidentrümmer könnte sich vor Urzeiten ein Ring um die Erde gebildet haben. (Archivbild) - keystone

Von Uranus, Neptun, Jupiter und dem Saturn kennt man es schon: Die Himmelskörper sind von Ringen umgeben – und auch bei dem Mars könnte es früher so gewesen sein.

Neu ist die Theorie eines Forscherteams aus Melbourne, dass auch die Erde einst ein Ringplanet gewesen sein könnte. Ursächlich für die These sind 21 untersuchte Einschlagskrater aus dem Erdzeitalter Ordovizium, die alle eines gemeinsam haben: Sie befinden sich innerhalb von 30 Grad um den Äquator.

In dem Zeitalter fielen rückberechnet auffallend zahlreiche Einschläge auf unserem blauen Planeten auf. Ein Artensterben war die Folge, wie «T-Online» berichtet. Die neuen Untersuchungen legen nahe, dass dabei nicht Asteroiden aus dem fernen All einschlugen, sondern Trümmer aus einem bestehenden Asteroidring um die Erde.

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Die Ringe um den Saturn sind deutlich zu sehen. (Archivbild) - keystone

Das Forschungsteam veröffentlichte seine Erkenntnisse im Fachjournal «Earth and Planetary Science Letters». Die «Frankfurter Rundschau» erläutert dazu: Ein grosser, lose zusammengehaltener Asteroid könnte sich vor 466 Millionen Jahren der Erde genähert haben.

Erdanziehung zerlegt Asteroiden und bildet Ring

Da er selbst nur durch seine eigene Gravitation zusammengehalten wurde, könnte der Asteroid mit steigender Erdanziehungskraft in seine Einzelteile zerlegt worden sein. Schliesslich kreisten diese Einzelteile dann innerhalb der ausgeglichen Gravitationskräfte um die Erde.

Andy Tomkins aus dem Forschungsteam mutmasst: «Im Laufe der Jahrmillionen fiel das Material aus diesem Ring allmählich auf die Erde und verursachte die in den geologischen Aufzeichnungen beobachtete Häufung von Meteoriteneinschlägen.» Die Untersuchungen des Sedimentgesteins zeigten der Theorie entsprechende «ausserordentliche Mengen an Meteoritentrümmern».

Eine visualisierte Aufarbeitung zeigt die Entstehung eines neuen Rings um die Erde - allerdings durch Weltraumschrott.

Der Ring würde auch ein weiteres Ereignis zum Ende des Erdzeitalters Ordovizium erklären: Die Entstehung der damaligen Eiszeit als eine der kältesten Perioden der letzten 500 Millionen Jahre. Denn der Asteroidring könnte das Sonnenlicht blockiert und einen Schatten auf den Planeten geworfen haben.

Was früher durch einen Asteroiden geschehen sein könnte, wiederholt sich heute auf umgekehrte Weise: Der von uns ins All gesandte Weltraumschrott begibt sich mit zunehmender Menge in ähnliche Bahnen.

Schon vor drei Jahren äusserte der Professor Jake Abbott gegenüber der «Salt Lake Tribune»: «Die Erde ist auf dem besten Weg, ihre eigenen Ringe zu bekommen. Sie werden nur aus Schrott bestehen.»

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