Emmanuelle Charpentier und Jennifer Doudna entwickelten die Genschere Crispr. Dafür wurden sie mit dem Chemie-Nobelpreis 2020 ausgezeichnet.
Emmanuelle Charpentier crispr
Die amerikanische Biochemikerin Jennifer A. Doudna (l) und die französische Mikrobiologin Emmanuelle Charpentier wurden mit dem Chemie-Nobelpreis 2020 für ihre Genschere Crispr ausgezeichnet. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Chemie-Nobelpreis 2020 ging an die Entwicklerinnen der Crispr-Technologie.
  • Einzelne Gene können mit der Genschere manipuliert werden.
  • Nun soll Crispr auch im Kamp gegen das Coronavirus angewendet werden.

Die beiden Forscherinnen Emmanuelle Charpentier und Jennifer Doudna entwickelten vor acht Jahren das mächtigste Werkzeug der Biotechnologie: eine Genschere, genannt Crispr. Diese Gentechnologie ermöglicht den Eingriff in das menschliche Genom, wie «Heise» erklärt. Erbkrankheiten könnten mit dem Ersetzten fehlerhafter Gene einfach kuriert werden.

Nun wurden die Entwicklerinnen mit dem Chemie-Nobelpreis gekürt. Doch was bald schon Krebskranke heilen könnte, hat auch während der Corona-Pandemie Potenzial. Denn: Die Erfindung von Emmanuelle Charpentier und Jennifer Doudna könnte in Zukunft als Corona-Test dienen.

Aktuell werden zum Bestimmen des Coronavirus aufwändige PCR-Tests genutzt. Mithilfe von Crispr könnte in Zukunft aber eine schnellere Methode auf den Markt kommen. Wie «N-TV» berichtet, beteiligt sich Doudna ebenfalls an der Forschung.

emmanuelle charpentier
Emmanuelle Charpentier und Jennifer Doudna erscheinen als Gewinnerinnen auf den Screens der Royal Swedish Academy of Siences ins Stockholm. - Keystone

Zusammen mit US-Wissenschaftlern hat sie bereits einen solchen Test entwickelt, die Datenlage ist mit fünf Proben jedoch noch dünn. Das Ergebnis liegt dafür innert weniger Minuten vor. Der Test ist zudem günstiger und kann ohne Labor ausgewertet werden. Damit ist er zwar weniger zuverlässig, dafür weitaus praktischer als der PCR-Test.

Wie sich die Genschere im Kampf gegen Corona noch entwickeln wird, hängt von weiteren Studien ab. Klar ist, dass die Crispr-Technologie noch viele Neuerungen bringen wird.

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