Schon vor rund 100'000 Jahren haben Menschen bereits die Olive verwendet. In der Steinzeit wurden sie als Nahrung und für Brennstoff gebraucht.
Olive Steinzeit
Olivenbäume wurden bereits vor 6000 Jahren angebaut. - Pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bereits vor Tausenden Jahren wurden Oliven als Brennstoff und zur Nahrung verwendet.
  • Zu dem Schluss kam ein internationales Forschungsteam.

Schon vor 100'000 Jahren wurde die Olive als Brennstoff und höchstwahrscheinlich auch als Nahrungsmittel verwendet. Das erforschte ein internationales Forschungsteam im Fachjournal «Nature Plants», das zwei Höhlen im Norden Marokkos näher inspiziert hat. Im Mittelmeerraum wird die Olive seit der Jungsteinzeit intensiv durch den Menschen genutzt. So wurden Olivenbäume bereits vor 6000 Jahren angebaut, eine der frühesten landwirtschaftlichen Nutzungen von Bäumen.

Speziell wegen des wertvollen Öls war die Frucht beliebt, aber auch das Holz der Olivenbäume wurde viel verwendet. Geht man aber weiter in der Menschheitsgeschichte zurück, werden Funde seltener. Das könnte den Forschenden zufolge auch daran liegen, dass Olivenbäume in der Steinzeit nicht weit verbreitet waren.

So wuchs die wilde Olive während der letzten Eiszeit vor allem an Marokkos Atlantikküste und im Süden der iberischen Halbinsel. Und von dort - zwei in der Region Rabat-Temaria gelegenen Höhlen - stammen auch die Funde, die nun untersucht wurden. Es handelt sich um Holzkohle und verkohlte Fragmente von Kernen, die vor allem bei Grabungen 2009 und 2010 geborgen wurden. Dies erklärte Hauptautor Laurent Marquer von der Universität Innsbruck gegenüber der APA.

Die Forschung zur Evolution

Die beiden Höhlen sind seit 1956 bzw. 1977 als steinzeitliche Fundstätten von Werkzeugen aus Stein und Knochen oder bearbeiteten Muschelschalen bekannt. Sie spielen daher eine wichtige Rolle in der Forschung zur Evolution und Verbreitung des Menschen in Afrika.

jäger und sammler
Schon in der Steinzeit wussten Menschen offenbar, wie Amputationen vorzunehmen sind. - Pixabay

Die Wissenschaftler konnten 81 Prozent der in den Feuerüberresten gefundenen Kernfragmente als wilde Oliven identifizieren. «Weitere 16 Prozent waren zu schlecht erhalten, um sie zuzuordnen. Und von den restlichen drei Prozent wissen wir noch nicht, um welche Pflanzen es sich handelt. Daran arbeiten wir noch», so Marquer.

Es gibt keinen eindeutigen Beleg dafür, dass Oliven in der Steinzeit auch gegessen und nicht nur als Brennstoff genutzt wurden. «Es wäre möglich, dass ganze Olivenzweige ins Feuer geworfen wurden und die daran hängenden Früchte einfach verbrannten», erklärte Marquer.

Effizienz beim Verbrennen der Olive in Steinzeit

Doch eine Nutzung als Nahrungsmittel sei naheliegend, sonst hätte man anstatt der vielen Bruchstücke auch ganze Kerne finden müssen. «Es spricht also alles dafür, dass Menschen zunächst die Frucht gegessen haben und anschliessend bewusst die Kerne zerbrachen. Um sie effizienter zu verbrennen.»

Der Kern der Olive enthält viel Öl und das für die Verholzung von Pflanzenzellen verantwortliche Lignin. Zerbrochen erzeugen sie ein langsam brennendes Feuer, dass sich sehr gut zum Kochen eignet. Getrocknete zerbrochene Olivenkerne erzeugen zudem rauchlose Flammen, was vor allem in der Steinzeit ein grosser Vorteil gewesen sein dürfte.

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