Im Januar wird hierzulande der zweite Impfstoff gegen das Coronavirus zugelassen. Beide basieren auf mRNA-Technologie, weisen aber auch Unterschiede auf.
mrna
Der 80-jährige Max Clapasson aus Altdorf wird als erste Person im Kanton Uri mit dem Impfstoff von Pfizer und Biontech gegen Corona geimpft. - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Lagerung des Pfizer-Biontech-Impfstoffes stellt die Behörden vor Probleme.
  • Beim Moderna-Vakzin können normale Haushaltskühlschranke verwendet werden.
  • Auch im Aufbau unterscheiden sich die beiden mRNA-Impfstoffe in einigen Bereichen.

Die Schweiz hat bisher einzig den Impfstoff von Biontech und Pfizer zugelassen. Und dieses Vakzin ist nur knapp erhältlich. Die Behörden bangen um ausreichend Impfdosen.

Die Hoffnung liegt darum auf der Zulassung des Moderna-Impfstoffes durch Swissmedic. Diese soll gemäss BAG noch im Januar erfolgen.

Coronavirus
Kurz vor Weihnachten wurde die erste Frau im Kanton Luzern gegen das Coronavirus geimpft. - keystone

Dieser basiert, wie derjenige von Biontech auch, auf der neuen mRNA-Technologie. Sprich bei beiden Vakzinen werden genetische Botschaften in den Körper injiziert.

Diese wirken wie eine Anleitung zur Herstellung von Virusproteinen, die nach der Produktion von Antikörpern zerstört werden. Zudem wird durch diese Technologie verhindert, dass das Erbgut verändert wird.

MRNA-Impfstoffe unterscheiden sich bei Lagerung

Eine weitere Gemeinsamkeit ist die Wirkung: Laut den jeweiligen Unternehmen weisen beide Vakzine eine Wirksamkeit von rund 95 Prozent auf. Jedoch gibt es auch Unterschiede.

Der grösste: die Lagerung. Der Impfstoff vom US-Unternehmen Moderna kann bis zu 30 Tage in einem normalen Haushaltskühlschrank gelagert werden.

ultratiefkühlgeräte Impfstoff coronavirus
In solchen Ultratiefkühlgeräten lagert die Schweizer Armee die Impfdosen von Pfizer und Biontech. - zvg

Für das Pfizer-Biontech-Vakzin gegen das Coronavirus ist ein grösserer Aufwand nötig. Dieser Impfstoff wird bei Minustemperaturen von 70 Grad Celsius gelagert.

Biontech produziert deutlich mehr

Der Pfizer-Biontech-Impfstoff besteht zudem aus 100 Mikrogramm mRNA pro Dosis. Derjenige von Moderna hingegen «nur» aus 30. Dies kommt Pfizer und dem deutschen Partner Biontech in der Herstellung zugute. Denn durch die höhere mRNA-Menge ist er sowohl leichter als auch günstiger zu produzieren.

Coronavirus
Die designierte US-Vizepräsidentin Kamala Harris wurde mit dem Moderna-Impfstoff gegen Covid-19 geimpft. - dpa

Die Partnerschaft versprach, 2021 rund 1,3 Milliarden Impfungen zu produzieren – rund doppelt so viel wie Moderna.

Dieses gab nämlich an, lediglich zwischen 500 Millionen und einer Milliarde Impfungen zur Verfügung zu stellen. Das US-Unternehmen produziert auch in der Schweiz, in der Lonza im Wallis.

Moderna-Vakzin ist teurer

Ein nächster deutlicher Unterschied ist der Preis. Eine belgische Ministerin veröffentlichte kürzlich eine Liste mit den Kosten der Impfstoffe gegen das Coronavirus. Mit 18 Euro pro Dosis ist derjenige von Moderna klar Leader.

Der Pfizer-Biontech-Impfstoff kostet hingegen nur 12 Euro. Das eingesparte Geld beim Kauf des Pfizer-Biontech-Vakzins muss allerdings für die aufwendige Lagerung eingesetzt werden.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

CoronavirusSwissmedicEuroPfizer