Beim Pfizer-Impfstoff kommt es zu klar mehr Impfdurchbrüchen als bei demjenigen von Moderna, der besser vor der Delta-Variante des Coronavirus schützen soll.
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Ein Mann lässt sich in der Schweiz gegen das Coronavirus impfen. In der Schweiz werden die mRNA-Impfstoffe von Pfizer/Biontech und Moderna eingesetzt. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Impfstoff von Moderna schützt besser vor Impfdurchbrüchen als derjenige von Pfizer.
  • Dies deutet auf einen besseren Schutz vor der Delta-Variante hin.
  • Bei beiden Impfstoffen nimmt der Schutz mit der Zeit ab.

Trotz Impfung kann man sich mit dem Coronavirus infizieren und daran erkranken. Zu sogenannten Impfdurchbrüchen kommt es allerdings sehr selten. In der Schweiz wurden zwischen Januar und August lediglich 460 Fälle registriert. Die Frage, welche Impfstoffe bei den Infizierten verwendet wurden, konnte das BAG nicht beantworten.

Die «Mayo Clinic» aus dem US-Bundesstaat Minnesota hat die Impfdurchbrüche bezüglich Impfstoff analysiert. In einem am Montag veröffentlichten, von Kollegen noch nicht überprüften Bericht, präsentiert sie die Studien-Ergebnisse. Demnach sind Impfdurchbrüche beim Impfstoff von Biontech/Pfizer fast doppelt so oft vorgekommen als bei demjenigen von Moderna.

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Die Anzahl der Infektionen mit dem Coronavirus nimmt mit der Zeit nach der zweiten Impfdosis zu. Bei Pfizer kam es zu mehr Impfdurchbrüchen als bei Moderna.
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Der Impfstoff mRNA-1273 (Moderna) schützt besser vor einem coronabedingten Spitalaufenthalt als BNT162b2 von Pfizer/Biontech.

Moderna-Geimpfte wurden rund 89 Prozent seltener positiv auf das Coronavirus getestet. Ähnliche sind die Zahlen auch bei den Personen, die trotz Impfung wegen einer Covid-19-Erkrankung hospitalisiert wurden. Die Wahrscheinlichkeit auf der Intensivstation behandelt werden zu müssen ist laut dieser Studie für Pfizer-Geimpfte genau doppelt so hoch.

In keiner der Gruppen kam es zu Todesfällen in Zusammenhang mit dem Coronavirus.

Moderna wirksamer als Pfizer gegen Delta-Variante des Coronavirus?

Die Forschenden haben dazu Daten von rund 50'000 Personen von Januar bis Juli 2021 untersucht. In diesem Zeitraum hat sich die Delta-Variante im untersuchten Gebiet stark ausgebreitet, wie die Autoren hervorheben. Im Mai gingen lediglich 0,7 Prozent der Ansteckungen mit dem Coronavirus auf diese Variante zurück. Ende Juli sei Delta schon für 70 Prozent der Neuinfektionen verantwortlich gewesen.

Der mRNA-Impfstoff von Pfizer könnte also gegen die Delta-Variante weniger wirksam sein als derjenige von Moderna.

Wirksamkeit der Impfstoffe lässt mit der Zeit nach

Ausserdem zeigt die Studie, dass die Wirksamkeit beider Impfstoffe mit der Zeit nachgelassen hat. Bei Moderna habe die Wirksamkeit Anfang 2021 noch 86 Prozent betragen, im Juli noch 76.

Dramatischer war der Rückgang jedoch beim Pfizer-Impfstoff. Im gleichen Zeitraum sei dessen Wirksamkeit von 76 Prozent auf lediglich 42 Prozent gefallen.

Mit welchem Impfstoff wurden Sie geimpft?

Beide Impfstoffe blieben jedoch wirksam bei der Verhinderung von coronabedingten Hospitalisationen. Doch eine Auffrischung mit dem Moderna-Impfstoff könnte bald notwendig sein, so Studienleiter Venky Soundararajan. Und zwar auch für alle, die zuvor den Pfizer-Impfstoff erhalten haben.

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