Christie's hat die bevorstehende Versteigerung eines Dinosaurier-Skeletts in Hongkong abgesagt, nachdem Zweifel an der Echtheit einiger seiner Knochen aufgekommen waren.
T-Rex-Skelett von «Shen»
T-Rex-Skelett von «Shen» - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Kontroversen über Herkunft von einigen Knochen.

Der Anbieter des Tyrannosaurus rex namens «Shen» habe beschlossen, sein Exemplar zunächst einem Museum zu überlassen, teilte das Auktionshaus am Montag der Nachrichtenagentur AFP mit. Ursprünglich sollte das 1400 Kilogramm schwere Skelett am Freitag in der chinesischen Sonderverwaltungszone versteigert werden.

Laut dem Field Museum in Chicago, einem der grössten Naturkundemuseen der Welt, ist der Fund von vollständigen Dinosaurierskeletten äusserst selten. Bei den meisten ausgestellten Dinosauriern werden Abgüsse von Knochen verwendet, um ihr Skelett zu vervollständigen. Das Field Museum schätzt die Anzahl der Knochen eines T-Rex auf 380.

Laut Christie's Originalunterlagen sind rund 80 Knochen des im US-Bundesstaat Montana entdeckten Skeletts von «Shen» echt. Das US-Fossilienunternehmen Black Hills Institute of Geological Research sagte am Wochenende, dass Teile von «Shen» starke Ähnlichkeiten mit «Stan» aufwiesen, einem vor zwei Jahren von Christie's für 31,8 Millionen Dollar versteigerten T-Rex-Skelett.

Er habe den Eindruck, dass «Shens» – unbekannter – Besitzer Knochen aus einer Replik von «Stan» verwendet habe, sagte Institutschef Peter Larson der «New York Times» vom Sonntag. Sein Unternehmen hält auch nach dem Verkauf von «Stan» die geistigen Eigentumsrechte an dem T-Rex und verkauft Repliken seines Skeletts. Christie's-Sprecher Edward Lewine sagte, das Auktionshaus sei nun der Auffassung, dass «Shen» «von weiteren Forschungen profitieren würde».

Mit dem Verkauf von Dinosaurier-Skeletten wurden in den vergangenen Jahren Dutzende Millionen Dollar eingenommen. Experten kritisieren den Handel jedoch als schädlich für die Wissenschaft. Sie argumentieren, dass die Skelette durch die Versteigerungen in Privatbesitz und damit ausserhalb der Reichweite von Forschern gelangen könnten.

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