Drei Jahre lang war Large Hadron Collider am Cern nicht einsatzbereit. Nun soll es in einem Monat zu Protonen-Kollisionen mit hoher Intensität kommen.
Large Hadron Collider Cern
Der Large Hadron Collider (LHC) steht im Cern bei Genf. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die jahrelangen Arbeiten am Cern-Teilchenbeschleuniger sind abgeschlossen.
  • Die gesteigerte Leistung verspricht bis zu zehnmal soviel Daten.

Der grösste Teilchenbeschleuniger der Welt hat nach dreijährigen Arbeiten zur Erhöhung seiner Leistungsfähigkeit seinen Betrieb wieder aufgenommen.

Wie das Cern mitteilte, wurde ihr Large Hadron Collider (LHC) an der französisch-schweizerischen Grenze bei Genf langsam wieder hochgefahren. Zwei Strahlenbündel seien in gegenläufiger Richtung durch den 27 Kilometer langen LHC-Tunnel geschickt worden.

Das Hochfahren des LHC erfolgt schrittweise. Protonen-Kollisionen mit höherer Intensität und Energie sollen in einigen Monaten wieder möglich sein. Erklärte der Leiter der Abteilung für Strahleninstrumente am Cern, Rhodri Jones.

Large Hadron Collider
Der LHC (Large Hadron Collider) steht in der Grossforschungseinrichtung Cern im Kanton Genf. - Keystone

Der Betrieb des 100 Meter unter der Erde gelegenen Teilchenbeschleunigers war im Dezember 2018 eingestellt worden. Die zweite lange Betriebspause seit seinem Bestehen wurde nicht nur für Wartungsarbeiten genutzt. Sondern auch für Verbesserungen, um den Teilchenbeschleuniger noch leistungsfähiger zu machen.

Nach der Aufrüstung des LHC hoffen die Cern-Wissenschaftler, dass die gigantische Maschine bis zu zehnmal soviel Daten sammelt wie bislang.

Large Hadron Collider heisst auch «Weltmaschine»

Im LHC lassen die Cern-Forscher Protonen mit fast Lichtgeschwindigkeit aufeinanderprallen. Bei den Kollisionen in dem 27 Kilometer langen LHC-Ringtunnel suchen sie nach Spuren neu entstandener Teilchen.

Auf diese Weise war 2012 an dem auch «Weltmaschine» genannten Beschleuniger das lange gesuchte Higgs-Boson nachgewiesen worden. Dieses wird auch «Gottesteilchen» genannt. Es verleiht anderen Teilchen ihre Masse. Nach der Aufrüstung des LHC soll das Higgs-Teilchen nun in all seinen Einzelheiten untersucht werden.

Auch könnten neue Arten von Teilchen entdeckt werden: Dazu gehören etwa supersymmetrische Teilchen, die zwar in der Theorie vorkommen, bislang aber nicht nachgewiesen wurden.

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