Brustkrebs-Sterblichkeit durch Mammografie-Screening stark gesunken
Laut einer neuen Studie hat das Mammografie-Screening die Sterblichkeit bei Brustkrebs in Deutschland signifikant gesenkt. Das Programm gibt es seit 20 Jahren.

Eine neue Studie zeigt: Das Mammografie-Screening senkt die Brustkrebs-Sterblichkeit in Deutschland um 20 bis 30 Prozent. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) präsentierte die Ergebnisse am Mittwoch in Berlin, wie die «Tagesschau» berichtet.
Das Früherkennungsprogramm wurde vor 20 Jahren eingeführt und richtet sich an Frauen zwischen 50 und 75 Jahren. Laut dem deutschen Bundesgesundheitsministerium nehmen aktuell etwa die Hälfte der eingeladenen Frauen an den Untersuchungen teil.
Die Studie analysierte Daten aus den Jahren 2009 bis 2018 von Millionen Frauen. Sie bestätigt, dass die Teilnahme am Screening das Risiko, an Brustkrebs zu sterben, deutlich verringert.
Deutliche Senkung der Todesfälle durch Brustkrebs
Die Untersuchung ergab, dass etwa jeder vierte Todesfall durch frühzeitige Diagnose vermieden werden kann. Das Risiko durch die Röntgenstrahlung ist laut BfS-Präsidentin Inge Paulini «sehr gering» im Vergleich zum Nutzen.
Das Mammografie-Screening ist das grösste Krebsfrüherkennungsprogramm Europas. Es setzt laut «KBV» neue Standards in der medizinischen Qualitätssicherung.
Die Ergebnisse werden von Fachverbänden und Behörden ausdrücklich begrüsst. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung betont, dass das Programm Leben rettet.
Belastbare Erkenntnisse
Internationale Studien hatten laut «Tagesschau» bereits ähnliche Effekte gezeigt, auch in anderen Ländern sinkt die Brustkrebs-Sterblichkeit durch Screening. Die jetzt vorliegenden deutschen Daten gelten als besonders belastbar, wie das Leibniz-Institut für Präventionsforschung erklärt.

Die Altersgrenze für das Screening wurde in Deutschland 2024 auf 75 Jahre angehoben. Damit sind rund 14,5 Millionen Frauen anspruchsberechtigt, berichtet «KBV».
Trotzdem nehmen nur etwa die Hälfte der eingeladenen Frauen in Deutschland das Angebot wahr. Die Untersuchung ist kostenlos und wird alle zwei Jahre empfohlen, wie «Zeit» berichtet.
So funktioniert eine Mammografie
Bei der Mammografie wird die Brust mit Röntgenstrahlen durchleuchtet. Die Patientin steht oder sitzt vor dem Gerät, die Brust wird zwischen zwei Platten kurz zusammengedrückt.

Die Untersuchung erkennt Tumore, bevor sie tastbar sind. Das Röntgenbild zeigt Gewebeveränderungen sehr früh, so können auch kleine Karzinome entdeckt werden.
Die Strahlenbelastung ist gering. Die Untersuchung dauert nur wenige Minuten.
Mammografie-Programme in der Schweiz
In der Schweiz übernehmen die Grundversicherungen die Kosten für Mammografien im Rahmen der Früherkennung. Die Programme richten sich an Frauen zwischen 50 und 74 Jahren.
Die Untersuchung ist alle zwei Jahre kostenlos, sofern sie im Rahmen eines anerkannten Programms erfolgt. Die Kosten liegen bei etwa 100 Franken.
Bei Verdacht auf Brustkrebs werden die Kosten ebenfalls übernommen. Frauen können sich bei ihrer Krankenkasse über Details informieren.