Zwölf Menschen waren bislang auf dem Mond. Die Nasa plant neue Reisen. Doch das Vorhaben ist schwer.
Nasa Mond
Nasa: Ein Fussabdruck des amerikanischen Astronauten Edwin E. Aldrin auf dem Mond. (Symbolbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Vor 50 Jahren liefen die letzten Menschen auf dem Mond.
  • Mit der «Artemis»-Mission sollen nun wieder Personen zum Erdtrabant fliegen.
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Zurück zum Mond, unter anderem mit der ersten Frau, und dann zum Mars: Die Nasa hat grosse Pläne für ihre bemannte Raumfahrt. Bislang zeigt sich die «Artemis»-Mission aber vor allem krisengeplagt. Jetzt soll ein unbemannter Bodentest endlich klappen. Fast genau 50 Jahre ist es her, dass zum bislang letzten Mal ein US-Astronaut auf dem Mond stand.

«Wir gehen, wie wir gekommen sind, und so Gott es will, werden wir so auch wieder zurückkommen. Mit Frieden und Hoffnung für die gesamte Menschheit». Dies sagte der verstorbene Nasa-Astronaut Eugene Cernan, bevor er im Dezember 1972 mit der «Apollo 17»-Mission den Erdtrabanten wieder verliess.

Astronauten Nasa
Im Helm des Astronauten spiegelt sich eine zweite Person. - NASA

Insgesamt zwölf Astronauten brachten die USA als bislang einziges Land mit den «Apollo»-Missionen zwischen 1969 und 1972 auf den Mond.

Nasa will Frau zum Mond schicken

Mit dem «Artemis»-Programm will die Nasa nun die Vorhersage des bislang letzten Mond-Besuchers Cernan wahr werden lassen. US-Astronauten, darunter auch erstmals eine Frau und ein nicht-weisser Mensch, sollen zurück zum Mond.

Auch ein Rover soll mit, und zudem sollen auf dem Mond und in dessen Umlaufbahn Aussenposten entstehen. «Diese Elemente werden es unseren Robotern und Astronauten erlauben, sich mehr zu bewegen und mehr zu erforschen als je zuvor.» So heisst es von der Nasa. Später soll sogar der Mars als Ziel von Astronauten anvisiert werden.

Der Auftakt von «Artemis» verlief bislang allerdings alles andere als plangemäss. Entwicklung und Bau der Rakete «Space Launch System» und der Kapsel «Orion» dauerten länger und waren teurer als vorhergesehen.

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Das Logo der Nasa. - dpa

Ein erster unbemannter Bodentest musste im März mehrfach wegen unterschiedlicher technischer Probleme abgebrochen werden.

Jetzt hat die Nasa das Raketensystem für ein zweites «Wet Dress Rehearsal» erneut ausgerollt. Der Test ist nach laut Angaben der Nasa für Samstag (18. Juni) geplant. Ein echter Start soll frühestens im August erstmals getestet werden.

Vorherige Pläne für eine Rückkehr der USA zum Mond waren ebenfalls krisengeplagt und letztendlich immer wieder gescheiter. Dies an Kostenexplosionen, unterschiedlichen Prioritätensetzungen und anderen Problemen.

Das vom früheren US-Präsidenten George W. Bush unterstützte «Constellation»-Programm beispielsweise wurde von seinem Nachfolger Barack Obama wegen zu hoher Kosten wieder abgesägt.

Trump wollte Astronauten auf dem Mond

Obama hatte den Fokus auf den Mars gelegt – sein Nachfolger Donald Trump schwenkte dann wieder auf den Mond um. Mit dem Mars eher als langfristigem Ziel. Unter seiner Präsidentschaft kam die «Artemis»-Mission ins Spiel. Auch, so sagen Beobachter, weil Trump sich US-Astronauten auf dem Mond noch während seiner Präsidentschaft gewünscht hatte.

Bis 2024 hatte die erste bemannte Mondlandung im Rahmen des «Artemis»-Programms ursprünglich stattfinden sollen. Trump wurde dann allerdings schon 2020 abgewählt.

In seltener Übereinstimmung behielt Nachfolger Joe Biden das Programm bei. Allerdings wurde schnell klar, dass der ursprüngliche Zeitplan nicht zu halten ist. «Das Ziel der Trump-Regierung, einer Landung von Menschen 2024, hat nicht auf technischer Machbarkeit gegründet.» Dies sagte der von Biden ernannte Nasa-Chef Bill Nelson 2021 – und verschob die erste bemannte Landung auf frühestens 2025.

SpaceX Elon Musk USA
Eine «Falcon 9»-Rakete der privaten Raumfahrt-Firma SpaceX steht mit dem «Crew Dragon» an der Startrampe 39A im Kennedy Space Center. - dpa

Bis dahin muss allerdings noch viel geklärt und getestet werden. Unter anderem wetteifern derzeit die Raumfahrtfirmen SpaceX und Blue Origin um den Auftrag, ein Mondlandegerät zu bauen. Vier Astronauten sollen mit «Orion» in die Mondumlaufbahn gebracht werden. Dort sollen zwei von ihnen für den Endanflug zum Erdtrabanten dann auf dieses Landegefährt umsteigen.

China plant Station auf Mond

Auch die Astronauten, die dabei sein sollen, sind noch nicht endgültig ausgewählt worden. Die Nasa gibt sich aber trotz aller Rückschläge und Krisen bei dem Projekt siegessicher und prophezeit auf der «Artemis»-Webseite: «Unser Erfolg wird die Welt verändern.»

Allerdings sind die USA mit ihren Mond-Plänen nicht allein. Auch China arbeitet daran, eigene Astronauten auf den Mond zu bringen. Mehrfach ist die Volksrepublik bereits mit Forschungsrobotern auf der Mondoberfläche gelandet und hat auch erfolgreich Mondgestein auf die Erde zurückgebracht.

In den 2030er-Jahren soll laut Berichten chinesischer Staatsmedien eine permanente Station auf dem Erdtrabanten entstehen. Die Forschungsstation könnte demnach gemeinsam mit Russland aufgebaut und betrieben werden.

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