Nach den verheerenden Erdbeben in der Türkei und Syrien ist die Zahl der Todesopfer auf etwa 3600 gestiegen.
Earthquake in southeast Turkey
Rettungskräfte in Diyarbakir suchen nach Überlebenden in den Trümmern. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Todeszahlen nach dem schweren Erdbeben in der Türkei und in Syrien steigen weiter.
  • Am Montagnachmittag bestätigten offizielle Stellen mindestens 3600 Todesopfer.
  • Die Suche nach Überlebenden in den Trümmern geht derweil weiter.

In der Türkei seien bei einem schweren Erdbeben 3600 Menschen ums Leben gekommen, teilte der Katastrophenschutzdienst Afad am Montagmittag mit. Mehr als 9700 Menschen seien verletzt worden.

Bei den Erschütterungen stürzten allein in der Südosttürkei Tausende Gebäude ein. Auf Videos aus mehreren Städten in dem Gebiet waren teilweise völlig zerstörte Strassenzüge zu sehen.

Erdbeben
Am Montagmorgen ereigneten sich im Süden der Türkei gleich zwei schwere Erdbeben.
Erdbeben Türkei
Mindestens 600 Tote sind zu beklagen, zudem gibt es in der Türkei und Syrien zusammen mindestens 2600 Verletzte.
Erdbeben
In den Städten Iskendrun und Antakya wurden gar sämtliche Spitäler sowie ein Polizeigebäude zerstört.
Recep Tayyip Erdogan
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan schrieb auf Twitter, «wir hoffen, dass wir diese Katastrophe gemeinsam in kürzester Zeit und mit möglichst geringem Schaden überstehen.»

In Syrien stieg die Zahl der Toten auf mehr als 1300. Das teilten der stellvertretende Gesundheitsminister Ahmed Dhamirijeh sowie die Rettungsorganisation Weisshelme mit. In dem Bürgerkriegsland seien bei der Katastrophe mehr als 2300 Menschen verletzt worden.

Kälte erschwert Hilfsarbeit

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat am Montagabend eine einwöchige Staatstrauer ausgerufen. Flaggen aller Vertretungen im Inn- und Ausland sollen bis Sonntag auf halbmast wehen, wie es in einer Mitteilung auf Twitter heisst.

Militärkonflikt in Syrien erdogan
Recep Tayyip Erdogan, Präsident der Türkei, spricht im türkischen Parlament zu Abgeordneten der Regierungspartei AKP. - dpa

Aktuell harren unzählige Menschen draussen in der eisigen Kälte aus. Ein drohender Schneesturm könnte die Situation nach Einschätzung der Hilfsorganisation Care deutlich verschärfen. Die Hilfsarbeit sei durch das extreme Wetter und den Schneefall stark beeinträchtigt. Viele Strassen seien nicht passierbar, zahlreiche Lagerhäuser und Vorratsräume könnten nicht erreicht werden.

Wie Videos auf Social Media zeigen, heben Anwohner in der Stadt Idlib Massengräber aus. Darin sollen die Opfer der Katastrophe beigesetzt werden.

Mehrere Länder sagten Syrien und der Türkei bereits ihre Hilfe zu. Die Schweiz schickt am Montagabend 80 Spezialisten zur Katastrophenhilfe und mehrere Redog-Suchhundeteams in das Erdbebengebiet. Auch US-Präsident Joe Biden kündigte an, «jede notwendige Hilfe zu leisten».

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat der Türkei Hilfe seines Landes bei der Bewältigung der Folgen des schweren Erdbebens angeboten. Er sprach von «traurigen Nachrichten» aus der Türkei und Syrien.

Russlands Präsident Wladimir Putin schickt in den kommenden Stunden Rettungskräfte des Zivilschutzes nach Syrien. Wie der Kreml am Montagnachmittag mitteilte, habe Putin bereits mit seinem syrischen Amtskollegen Baschar al-Assad telefoniert.

Zahlreiche Nachbeben verschlimmern Situation

In der Nacht hatte ein Beben mit der Stärke 7,7 die Türkei und Syrien erschüttert, es folgten etliche Nachbeben – eines davon mit der Stärke 7,6, wie Afad mitteilte. Beide Beben hatten ihr Epizentrum in der Provinz Kahramanmaras. Die Erschütterungen waren in mehreren regionalen Nachbarländern zu spüren, darunter im Libanon, im Irak sowie in Zypern und Israel.

Im türkischen Fernsehen waren Bilder von Helfern zu sehen, die teilweise mit baren Händen in den Trümmern nach Verschütteten suchten. Erdogan sprach vom schwersten Beben seit 1939.

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