Erdbeben der Stärke 7,0 erschüttert Taiwan
Schweres Seebeben vor Taiwan sorgt für Stromausfälle und zwingt den Chip-Riesen TSMC zur Evakuierung der Werke.

Vor der Nordostküste Taiwans ereignete sich am Samstagabend ein Erdbeben der Stärke 7,0. Das Beben trat gegen 23 Uhr Ortszeit in einer Tiefe von über 72 Kilometern auf, meldet «T-Online».
Das Epizentrum lag rund 30 Kilometer östlich des Landkreises Yilan im Meer. Die Erschütterungen waren im gesamten Norden Taiwans zu spüren und liessen Gebäude in der Hauptstadt Taipeh wanken.
Über 3000 Haushalte zeitweise ohne Strom
In Yilan fiel bei mehr als 3000 Haushalten kurzzeitig der Strom aus, berichtet die taiwanische Elektrizitätsgesellschaft. Die Metro-Systeme in Taipeh und Taichung fuhren nach dem Beben zunächst mit reduzierter Geschwindigkeit, meldet «Focus Taiwan».
Auch der Hochgeschwindigkeitszug zwischen Nangang und Yunlin wurde gestoppt, nachdem seismische Alarme ausgelöst wurden. Sechs Züge machten vorübergehend Halt, bevor der Betrieb wieder aufgenommen werden konnte, berichtet die Bahngesellschaft.
TSMC evakuiert Anlagen im Wissenschaftspark Hsinchu
Der weltgrösste Chip-Auftragsfertiger TSMC evakuierte vorübergehend einige seiner Produktionsstätten in Taiwan. Eine kleine Anzahl von Anlagen im Wissenschaftspark Hsinchu erreichte die Schwellenwerte für eine Evakuierung, teilte das Unternehmen mit.
Die Arbeitssicherheitssysteme in allen Anlagen funktionierten normal, hiess es in einer Erklärung von TSMC. Die evakuierten Mitarbeiter kehrten nach der Entwarnung an ihre Arbeitsplätze zurück, meldet «Al Jazeera».
Taiwans Präsident ruft zu Wachsamkeit auf
Taiwans Präsident William Lai Ching-te erklärte in den sozialen Medien, die Behörden hätten die Situation unter Kontrolle. Er forderte die Bevölkerung dennoch auf, wachsam gegenüber Nachbeben zu bleiben, berichtet «Al Jazeera».

Die Wetterbehörde warnte vor möglichen Nachbeben mit einer Stärke von 5,5 bis 6,0 innerhalb der nächsten 24 Stunden. Grössere Schäden in Taiwan blieben jedoch aufgrund der Tiefe des Bebens und der Lage im Meer begrenzt, meldet «CNN».
Pazifischer Feuerring sorgt für häufige Beben in Taiwan
Taiwan liegt am Pazifischen Feuerring, einer hufeisenförmigen Zone entlang der Pazifikküsten. Diese Region wird häufig von Erdbeben und Vulkanausbrüchen heimgesucht, schreibt der «Tagesspiegel».
Im April 2024 forderte ein Beben der Stärke 7,4 in der Region Hualien 17 Todesopfer. Ein Erdbeben der Stärke 7,3 kostete 1999 mehr als 2000 Menschen das Leben, meldet «Al Jazeera».
















