Krebs-Gerüchte lassen viele vermuten, dass Wladimir Putin in Russland nicht mehr lange Präsident bleibt. Doch die Macht soll offenbar in der Familie bleiben.
Wladimir Putin
Der russische Präsident Wladimir Putin. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Seit Monaten halten sich Gerüchte über eine mögliche Krebserkrankung von Wladimir Putin.
  • Längst wird deshalb darüber spekuliert, wer seine Nachfolge antreten wird.
  • Nun behauptet eine Quelle, vorgesehen sei womöglich seine Tochter Katerina Tichonowa.

Es ist eine Theorie, die nicht zum ersten Mal die Runde macht: Könnte der russische Präsident Wladimir Putin seine Tochter Katerina Tichonowa zur Nachfolgerin ernennen?

Angeheizt wird die Gerüchteküche diesmal vom Telegram-Kanal General SVR, der angeblich von einem Kreml-Insider im Exil betrieben wird. Demnach soll Putin erwägen, die 35-Jährige ins Parlament zu schicken – sie soll eine «Spitzenposition» erhalten.

Grund für die Überlegung soll sein verschlechterter Gesundheitszustand sein. Längst behauptet der Kanal, der Kremlchef leide an Krebs, Parkinson und einer schizoaffektiven Störung.

«Putins innerer Kreis hat erneut damit begonnen, über die Notwendigkeit einer Konsensfigur für die Eliten als russische Führungskraft zu sprechen.» Gefragt sei eine Person, die den russischen Eliten den Status quo garantieren könne.

«Eliten wollen Verständnis der Zukunft ohne Wladimir Putin»

Die Kandidatur von Tichonowa werde wieder aktiv diskutiert. «Und ich muss sagen, dass in letzter Zeit ausnahmslos alle in Putins Umfeld diese Idee unterstützen.» Mit dem andauernden Ukraine-Krieg kommt offenbar die Verunsicherung: «Die Eliten verlangen ein klares Verständnis der Zukunft ohne Putin.»

katerina tichonowa putin
Katerina Tichonowa ist die Tochter von Wladimir Putin.
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Auch Kriegs-Hardliner Nikolai Patruschew wird als möglicher Nachfolger von Wladimir Putin gehandelt.
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Offiziell könnte auch Dmitry Patruschew (rechts) eingesetzt werden – allerdings nur als Marionette für Putins Tochter.

Der Kreml-Insider behauptet auch zu wissen, wie im Notfall die Stellvertretung Putins geregelt sei: Eingesetzt werden soll Kardinal Nikolai Patruschew.

Gegenüber Nau.ch erklärte Russland-Experte Ulrich Schmid diese Möglichkeit kürzlich für unwahrscheinlich. «Patruschew ist als Hardliner eher geschwächt. Er gilt als Master-Mind hinter dem Einmarsch, der auch aus der Sicht des Kremls keine Erfolgsgeschichte ist.»

Glauben Sie, dass Putins Tochter Präsidentin wird?

Als möglicher Putin-Nachfolger handelt der angebliche Insider auch Patruschews Sohn Dmitry. Der 44-Jährige sitzt als Landwirtschaftsminister bereits im Parlament. Sollte er jedoch als Präsident ernannt werden, würde er lediglich als Marionette für Putins Tochter eingesetzt. Tatsächlich kontrolliert würde der Kreml aber von Tichonowa, glaubt er.

Seit 2018 hat die zweite Tochter von Wladimir Putin immer häufiger öffentliche Auftritte – sogar im Staatsfernsehen. Vorher versuchte ihr Vater jahrelang, sie vor der Öffentlichkeit geheimzuhalten.

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