Noch immer läuft die Suche nach dem Ursprung des Coronavirus. Ins Licht gerückt ist nun erneut die Labor-Theorie, es fehlen jedoch handfeste Beweise.
Labor WUhan
Die WHO hat die internationale Gemeinschaft aufgefordert, die Suche nach dem Ursprung des Coronavirus nicht zu politischen Zwecken zu missbrauchen. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Labor-Theorie als Ursprung des Coronavirus galt als «unwahrscheinlich».
  • Ein Forscher des WHO-Teams sagt nun aber, dass es doch möglich sei.
  • So könnte sich ein Angestellter im Labor in Wuhan mit dem Virus infiziert haben.

Es kursieren mehrere Theorien, woher das Coronavirus, das die derzeitige weltweite Pandemie ausgelöst hat, gekommen ist. Unter anderem wird ein Labor in China beschuldigt.

In einem ersten WHO-Bericht vom März 2021 war die These, das Virus könnte aus einem Labor in China stammen. Sie wurde jedoch als «höchst unwahrscheinlich» eingestuft. Doch nun äusserte sich der am Report federführend beteiligte Wissenschaftler Peter Embarek erneut dazu. Er gehört zum Untersuchungsteam der Weltgesundheitsorganisation.

Embarek
Der Leiter der WHO-Expertengruppe, Peter Ben Embarek. - AFP/Archiv

Gegenüber dem dänischen Sender «TV2» sagte er: «Ein Angestellter, der sich während der Entnahme von Proben infiziert hat, fällt nun unter die glaubhaften Hypothesen.» Jedoch würden handfeste Beweise dafür noch fehlen.

Er betonte zudem, dass China sehr viel Wert darauf legte, dass die Labor-These gar nicht in dem Bericht erwähnt werde.

Die WHO hat nun den Druck auf China erhöht. Für weitere Forschungen soll der Zugang zu den wichtigen Daten der ersten Corona-Fälle von 2019 gewährt werden.

WHO appelliert an internationale Staatengemeinschaft

Gleichzeitig appelliert die WHO jedoch auch an die internationale Staatengemeinschaft. Die Suche nach dem Ursprung des Coronavirus soll nicht zu politischen Zwecken missbraucht werden.

Es komme auf rasche internationale Kooperation an, um künftig bei Krankheitserregern mit pandemischem Potenzial besser reagieren zu können. Dies teilte die WHO am Donnerstagabend mit. Die Suche nach den Ursprüngen des Erregers sollte keine Übung in Schuldzuweisungen oder Fingerzeigen sein.

Coronavirus
Virustest in Wuhan - AFP

In diesem Zusammenhang gehe Italien als eines der ersten und am schwersten betroffenen Länder vorbildlich vor, so die WHO.

«Der Austausch von Rohdaten und die Erlaubnis zur erneuten Untersuchung von Proben in Labors ausserhalb Italiens spiegeln beste wissenschaftliche Solidarität wider und unterscheidet sich nicht von dem, was wir alle Länder, einschliesslich China, ermutigen, zu unterstützen, damit wir die Studien zu den Ursprüngen schnell vorantreiben können und effektiv.»

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