WHO kritisiert Auffrischungsimpfungen wegen Engpässen anderswo
Die WHO kritisiert Corona-Auffrischungsangebote in reichen Ländern, während Millionen Menschen weltweit immer noch auf ihre erste Dosis warten.

Das Wichtigste in Kürze
- Die WO kritisiert reiche Länder, die Auffrischungsimpfungen bereits verabreichen.
- Gleichzeitig warten immer noch zahlreiche arme Länder auf ihre ersten Dosen.
- Es gebe keine Nachweise, dass dies gegen die Omikron-Variante helfe, so WHO-Chef Tedros.
Es gebe keine Nachweise, dass dies gegen die Omikron-Variante helfe, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Dienstag in Genf. «Die WHO ist besorgt, dass solche (Auffrischungs)programme wieder für ein Horten von Corona-Impfstoffen sorgen, wie wir es in diesem Jahr gesehen haben, und damit die Ungleichheit verstärken», sagte Tedros.
Arme Länder bleiben zurück
Die WHO kritisiert es seit Monaten, dass reiche Länder Millionen Impfdosen auf Lager halten, während andere Länder noch auf erste Impfdosen warten.
Die WHO sei nicht grundsätzlich gegen Auffrischungen, sagte Tedors. Es gehe aber um Prioritäten. «Wenn Gruppen mit einem geringem Risiko für eine schwere Erkrankung oder den Tod Auffrischungsimpfungen verabreicht bekommen, gefährdet das einfach das Leben von Menschen mit hohem Risiko, die wegen Versorgungsengpässen noch auf ihre ersten Impfdosen warten», sagte Tedros.

Nach seinen Angaben sind in 41 Ländern noch nicht einmal 10 Prozent der Bevölkerung geimpft. Insgesamt 98 Länder hätten noch nicht die Marke von 40 Prozent erreicht, die die WHO als Ziel bis Ende dieses Jahres ausgegeben hat.
Die Ungleichheit in der Impfstoffversorgung verlängere die Pandemie, warnte Tedros. «Wenn wir die Ungleichheit beenden, beenden wir die Pandemie. Wenn wir es zulassen, dass die Ungleichheit weitergeht, wird die Pandemie weitergehen», sagte er.