Wenn du in Sprachnachricht «H&M» sagst, kommt sie nicht an
Sprachnachrichten, in denen «H&M» gesagt wird, werden über iMessage nicht verschickt. Dahinter stecken die Transkription und das Sicherheitssystem.

Das Wichtigste in Kürze
- Apple verschickt Sprachnachrichten mit Wörtern wie «H&M» oder «C&A» nicht.
- Grund ist die Transkription und die Fehlinterpretation des Zeichens «&».
- Das System vermutet deswegen einen bösartigen Code und geht kein Risiko ein.
Mit dem neusten Update von iOS18 hat Apple den Hassern von Sprachnachrichten einen Gefallen getan: Die Audiobotschaft wird automatisch transkribiert und kann auch als Text gelesen werden. Doch das führt zu einem ungewöhnlichen Bug. So werden Sprachnachrichten über iMessage nicht verschickt, wenn sie gewisse Wörter enthalten.
Betroffen sind Markennamen wie «H&M», «C&A» oder Ben & Jerry's». Herausgefunden hat dies App-Entwickler Guilherme Rambo, der in seinem Blog darüber schreibt. Auch die Tests von Nau.ch kamen zum gleichen Ergebnis: Die Sprachnachricht wird zwar beim Absender als verschickt angezeigt, beim Empfänger kommt sie aber nie an.
Das Problem liegt im Sonderzeichen «&». Apple erkennt Markennamen und setzte es korrekt ein. Im Webstandard XHTML hat das Zeichen aber eine Sonderfunktion.
Das System interpretiert den Text fälschlicherweise als Code und möglicherweise bösartigen Angriff. Dadurch wird die Schutzfunktion Blastdoor ausgelöst und das Versenden blockiert. Das System will also kein Risiko eingehen – und das mit gutem Grund.
Denn Hacker-Angriffe über Text-Nachrichten sind nicht selten. Mit spezifischen Zeichenfolgen oder Sonderzeichen können Systeme lahmgelegt oder Überwachungssoftware eingeschleust werden. Die Spionagefirma NSO Group beispielsweise tat das und spionierte so iPhones aus. Kürzlich wurde sie zu einer Strafzahlung in Millionenhöhe verurteilt.