WHO-Mitglieder nehmen Pandemievertrag an
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat einen historischen Schritt vollzogen: Die Mitgliedsländer haben den Pandemievertrag angenommen.

Nach mehr als drei Jahren intensiver Verhandlungen einigten sich die 194 WHO-Mitgliedstaaten auf den Vertragstext. Ziel ist es, künftige Pandemien besser zu bewältigen und chaotische Zustände wie während der Corona-Krise zu verhindern, so «Süddeutsche Zeitung».
Die Annahme erfolgte bei der Jahresversammlung in Genf ohne Gegenstimme und wurde mit langanhaltendem Applaus gefeiert.
WHO-Pandemievertrag angenommen
Der Vertrag verpflichtet die Staaten, ihre Kapazitäten zur Prävention und Kontrolle von Pandemien auszubauen. Dazu zählen unter anderem die Stärkung der Gesundheitssysteme sowie der Ausbau von Überwachung und Forschung.

Zudem soll eine gerechtere Verteilung von Impfstoffen und Medikamenten gewährleistet werden. Die WHO betont, dass der Vertrag keine Eingriffe in nationale Gesetze erlaubt und keine Lockdowns oder Impfpflichten anordnen kann.
Globale Lehren aus der Corona-Pandemie
Die Corona-Pandemie hatte gezeigt, wie unkoordiniert viele Länder reagierten. Engpässe bei Schutzmaterial, Exportverbote und eine ungleiche Impfstoffverteilung sorgten für Millionen Todesfälle und wirtschaftliche Schäden, wie «Süddeutsche Zeitung» berichtet.
Der neue Vertrag soll verhindern, dass sich solche Situationen wiederholen. WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus sprach von einem historischen Tag.
Er betonte, dass die nächste Pandemie nur eine Frage der Zeit sei, wie «Tagesschau» berichtet. Der Vertrag soll die Prävention stärken und eine schnelle, solidarische Reaktion ermöglichen.
Ratifizierung und Ausblick
Der Pandemievertrag tritt erst in Kraft, wenn mindestens 60 Staaten ihn ratifiziert haben, wie «Tagesschau» berichtet. Die USA und Argentinien haben ihren Austritt aus der WHO angekündigt, was die globale Zusammenarbeit herausfordert.
Viele Details, etwa zum internationalen Austausch von Daten und Impfstoffen, müssen noch ausgehandelt werden. Die Weltgemeinschaft sieht im Vertrag dennoch einen entscheidenden Schritt für mehr globale Sicherheit bei Gesundheitskrisen.