Umwelt

Weihnachtsbäume sind für die Umwelt kein Geschenk

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Deutschland,

Der Weihnachtsbaum hat Tradition und findet sich pünktlich zum Fest reich geschmückt im Wohnzimmer Millionen Deutscher wieder. Doch wie umweltverträglich ist dieser Brauch?

Nur ein Bruchteil der deutschen Weihnachtsbäume haben weder Pestizide, Herbizide noch Dünger gesehen. Foto: Angelika Warmuth/dpa
Nur ein Bruchteil der deutschen Weihnachtsbäume haben weder Pestizide, Herbizide noch Dünger gesehen. Foto: Angelika Warmuth/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • An jeder Ecke werden sie derzeit angeboten.

Wenn es nach den Verkäufern geht, soll in jedem Wohnzimmer ein Weihnachtsbaum stehen - ob nun natürlich gewachsen oder aus Plastik hergestellt. Die Baumauswahl wird in Zeiten von Klimawandel und Plastikverboten zur Grundsatzfrage.

Ist ein Plastik-Baum die ökologischere Variante? Nur wenn er auch wirklich Stehvermögen hat. Das sagt Kathrin Klinkusch, Sprecherin beim Naturschutzbund Deutschland (NABU), denn: «Ein Plastikbaum müsste 17 bis 20 Jahre durchhalten, bevor er sich ökologisch rechnet.» Die Anbieter werben dagegen meist damit, dass ihre künstlichen Tannenbäume im Schnitt zwischen acht bis zehn Jahre genutzt werden können.

Klimafreundlicher Weihnachtsbaum

In der Natur gewachsene Weihnachtsbäume sind dem zufolge in der Regel klimaneutral. «Während des Wachstums verarbeiten sie klimaschädliches Kohlendioxid (CO2) aus der Atmosphäre. Bei der späteren Verwertung des Baumes wird aber weniger CO2 freigesetzt, als vorher gespeichert wurde», so die Argumentation. Wirklich klimafreundlich sei aber nur der Weihnachtsbaum, dessen Holz oder Holzspäne nach dem Fest als Material für Möbel oder Baumaterial verwendet werde. Der NABU rät zudem zu Fichten, Kiefern und Weisstannen aus Durchforstungsmassnahmen oder von forstlichen Sonderstandorten wie unter Hochspannungstrassen. Diese in der Regel unbehandelten Bäume müssten sowieso gefällt werden, sagt Sprecherin Klinkusch.

Winziger Anteil an Öko-Bäumen

Die Umweltschutzorganisation Robin Wood weist darauf hin, dass die meisten der etwa 28 Millionen in Deutschland verkauften Christbäume aus Plantagen stammen, die gedüngt und mit Pestiziden bespritzt werden - mit entsprechender Belastung für Böden, Gewässer und Tiere. Es gebe zwar inzwischen mehr als 700 Verkaufspunkte für Bäume aus ökologisch wirtschaftenden Betrieben - der Marktanteil der werde aber wohl auch in diesem Jahr unter 0,5 Prozent bleiben. Das ehrliche Fazit lautet damit: «Weihnachten ist nicht gut für die Umwelt» - weder mit Echtholz-Baum noch mit Plastik-Tanne.

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