Weidel beim ARD-Sommerinterview: Trotz Störungen kein Abbruch
Das ARD-Sommerinterview mit Alice Weidel wurde massiv gestört. Trotzdem entschieden sich Redaktion und Moderator, nicht abzubrechen.

Das ARD-Sommerinterview mit AfD-Chefin Alice Weidel fand unter aussergewöhnlichen Bedingungen statt. Lautstarke Proteste und Musik übertönten das Gespräch, wie «euronews» berichtet.
Moderator Markus Preiss und Alice Weidel mussten sich wiederholt laut ansprechen. Trotz der andauernden Störungen blieb das Team vor Ort und führte das Interview weiter, so die «FAZ».
Interview mit Weidel unter Protest: Redaktion hält Kurs
Schon zu Beginn machten Trillerpfeifen, Rufe und Musik eine normale Gesprächsführung praktisch unmöglich. Die Protestierenden positionierten sich direkt gegenüber am Spreeufer, zum Teil mit Lautsprecherwagen, so die «ZEIT».
Die ARD entschloss sich, das Interview trotz der anhaltenden Störungen nicht abzubrechen. Laut Senderverband lag keine Vorabinformation über geplante Demonstrationen vor.

In einer Pause stimmten sich Moderator und Weidel darauf ein, das Gespräch zu Ende zu führen. Ein Abbruch wurde nicht ernsthaft erwogen, wie später von Weidel bestätigt wurde, schreibt die «FAZ».
Entscheidung für die Fortsetzung aus journalistischer Verantwortung
Die Redaktion verteidigte die Fortführung des Interviews mit dem Hinweis auf Meinungsvielfalt und Öffentlichkeitsinteresse. Ziel sei gewesen, das demokratische Format nicht zu unterbrechen und journalistische Unparteilichkeit zu wahren, so «euronews».
Ein erneuter Sendetermin oder ein Rückzug ins Studio wurde zwar intern geprüft, jedoch zugunsten der Kontinuität vor Ort verworfen. Experten betonen, dass trotz aller Störungen eine Ausstrahlung für die Offenheit des Formats spreche.
Alice Weidel nutzte die Situation, um auf die eigenen Positionen aufmerksam zu machen. Die ARD steht weiterhin zu ihrer Entscheidung, das Interview trotz massiven Lärms weiterzuführen, so die «Tagesschau».