Alice Weidel

Alice Weidel: Demonstranten crashen Interview im TV

Simon Binz
Simon Binz

Deutschland,

Demonstranten crashten am Sonntag ein TV-Interview von Alice Weidel. Die AfD-Chefin war teilweise kaum zu hören.

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Alice Weidel ist beim ARD-Sommerinterview kaum zu verstehen – im Hintergrund ist ein Protest-Chor gegen die AfD zu hören. - ARD

Das Wichtigste in Kürze

  • Alice Weidel führte mit der ARD am Sonntag das Sommerinterview.
  • Die AfD-Chefin hatte ihre liebe Mühe, den Moderator zu verstehen.
  • Im Hintergrund machten Aktivisten nämlich richtig lauten Lärm und störten das Gespräch.

Alice Weidel stellte sich am Sonntagnachmittag unter freiem Himmel vor dem Reichstag dem ARD-Sommerinterview. Die AfD-Chefin war jedoch teilweise im TV gar nicht zu hören, da Demonstranten das Gespräch störten.

Mit Trillerpfeifen, Trommeln und Sprechchören waren diese nämlich selbst in der tontechnisch überarbeiteten Live-Übertragung klar zu hören. Zunächst nahm Alice Weidel die Situation noch mit Humor: «Ich rücke mal ein bisschen näher», witzelte sie.

Was hältst du von der Protestaktion gegen AfD-Weidel?

Nach einem Einspieler wurde sie schliesslich von Markus Preiss auf die Spaltung im Land angesprochen. Der Moderator wollte wissen, was in Deutschland besser werde, wenn das Land gespalten sei. Daraufhin hielt die AfD-Chefin kurz inne.

Dann sagte sie: «Ich habe jetzt ein Echo auf dem Ohr, jetzt geht gar nichts mehr. Im Hintergrund der Krach – jetzt höre ich mich doppelt. Das müssen wir korrigieren!» Anschliessend nahm sie ihren Ohrhörer heraus.

Weidel selbst hatte Verständnis-Probleme. «Es ist extrem laut im Hintergrund und ich kann Ihre Fragen kaum verstehen», gab sie Moderator Markus Preiss zu verstehen.

Plötzlich ertönte der «Scheiss AfD Jodler»

Doch die Demonstranten gaben sich noch nicht geschlagen. Plötzlich ertönte ohrenbetäubend laute Chormusik. Offenbar der «Scheiss AfD Jodler» des Corner Chors aus Augsburg.

Weidel reagierte mit ungläubigem Lachen. Auch für die Zuschauer wurde es nun deutlich schwieriger, dem Gespräch zu folgen. «So hat das keinen Sinn …», setzte Weidel an. Doch ARD-Moderator Preiss wollte das Interview weiterhin nicht abbrechen.

Alice Weidel
AfD-Chefin Alice Weidel und ARD-Moderator Markus Preiss auf dem Weg zum Sommerinterview. - keystone

Zum Ende räumte er schliesslich aber ein, dass die Akustik für Alice Weidel «nicht so einfach war». Man habe sich gegenseitig tatsächlich teilweise nicht verstanden.

Einige Zuschauer störten sich am Lärm – andere an Alice Weidel

Der Umgang mit Weidel und den lautstarken Störungen rief bei einigen Zuschauern Kritik hervor. «Interview stören, das findet ihr Linken toll – tolles Demokratieverständnis!», kommentierte ein Nutzer im Netz. Ein anderer fragte spöttisch: «Gehört zum Faktencheck auch die Prüfung, ob der Protest bezahlt war?»

Auch Alice Weidel äusserte sich nach der Sendung auf X kritisch: «So sieht es übrigens aus, wenn die Tagesschau ein Sommerinterview mit der AfD im CDU-regierten Berlin führt. Während im Hintergrund der NGO-Chor protestiert.»

Alice Weidel
Hatte Probleme, ihr eigenes Wort zu verstehen: Alice Weidel (46) beim Sommer-Interview der ARD. - Screenshot/ARD

Es gab jedoch auch zahlreiche Stimmen im Internet, die die «Lärmmacher» regelrecht abfeierten. So meinte eine Person etwa: «So hört es sich an, wenn man aufs Volk trifft Frau Weidel». Ein anderer Nutzer meinte einfach: «Ihren Mist will eh niemand hören.»

Nur 25 Menschen sorgten für Mega-Lärm

Hinter der Protestaktion stand übrigens das «Zentrum für politische Schönheit». Das linke Künstlerkollektiv hat bereits mehrfach mit provokanten Aktionen gegen die AfD für Aufmerksamkeit gesorgt.

Am Sonntag fuhren die Aktivisten einen Bus mit Lautsprechern vor. Die Berliner Polizei bestätigte, dass die Aktion nicht angemeldet war. Festnahmen erfolgten jedoch keine.

Alice Weidel
Eine Handvoll Demonstranten stand vor der Terrasse des Abgeordnetenhauses. Sie protestierten gegen das Interview mit Alice Weidel. - Keystone

Offenbar waren an der Aktion gerade einmal 25 Menschen beteiligt. Zum aktuellen Interview kommentierte das Kollektiv: «Das beste Sommerinterview, das die ARD je mit Faschisten geführt hat.»

Kommentare

User #4902 (nicht angemeldet)

queer und trans sind für diverse menschenrechte ... auch für die rechte von transgender aliens ... ich denke dass der vatikanstaat queerer werden sollte

User #6350 (nicht angemeldet)

Wenn man sich diesen Schweizer Doppelbürger Philipp Ruch auf dem Foto wohlwollend und tolerant anschaut, denn denkt man natürlich an einen «Aktionskünstler» und man darf auch guten Mutes annehmen, dass Ruch zum «Zentrum für Politische Schönheit» gehört …

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