Darum brach ARD das Sommerinterview mit Alice Weidel nicht ab
Trotz massiver Störaktionen wurde das ARD-Sommerinterview mit der AfD-Chefin nicht beendet. Der Grund ist einfach.

Mitten im ARD-Sommerinterview mit AfD-Chefin Alice Weidel am Reichstag wurde es laut. Nach eigenen Angaben steckt das Künstlerkollektiv Zentrum für Politische Schönheit hinter der Störaktion.
Diese führte dazu, dass sich Weidel und ARD-Moderator Markus Preiss zeitweise kaum noch verstanden, wie «T-Online» berichtet. Preiss selbst gab anschliessend in der «Tagesschau» an, dass es ein «Interview unter Extrembedingungen» gewesen sei.
Gespräch wurde fortgesetzt
Während einer Einspielpause stimmten Weidel und Preiss gemeinsam ab, das Gespräch trotz des Lärms fortzusetzen. Laut Weidels Sprecher hätte ein Abbruch als «Kapitulation vor den Störern» gewirkt, das wollte man verhindern, wie «T-Online» weiter meldet.

Auch ARD-Moderator Preiss betonte nach der Sendung, beide Parteien seien sich einig gewesen, weiterzumachen. Zu diesem Zeitpunkt sei klar gewesen, dass es sich um eine gezielte Störaktion gehandelt habe, erklärte er laut «Tagesschau».
ARD kündigt Konsequenzen an
Viele Zuschauer hatten kritisiert, dass die ARD das Interview nicht abbrach oder ins Studio verlegte. Die Senderleitung versprach daher, aus dem Vorfall zu lernen.

Künftig wolle man mehr für die Sicherheit und einen ungestörten Ablauf sorgen, erklärte laut «Bild» eine Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur.
Protestaktion wird zum Politikum
Die Berliner Polizei ermittelt nun gegen die Störer und hat entsprechende Verfahren eingeleitet. Politiker verschiedener Parteien zeigten Unverständnis dafür, dass das Interview nicht abgebrochen wurde, so die «Welt».
Im Interview mit der «Welt» erklärt der stellvertretende FDP-Chef Wolfgang Kubicki: «Die Situation hat Frau Weidel in die Hände gespielt und sie wäre dumm gewesen, das nicht zu nutzen.»
Innerhalb der AfD wurde nun eine Wiederholung unter fairen Bedingungen gefordert, da ein sachlicher Schlagabtausch kaum möglich gewesen sei. Die Redaktion der ARD evaluiert intern, wie vergleichbare Situationen zukünftig gehandhabt werden sollen.