Wehrdienst: Deutschland beschliesst neues Gesetz zur Bundeswehr
Mit dem neuen Gesetz will Deutschland junge Menschen für den Wehrdienst gewinnen.

Die Bundesregierung hat ein neues Wehrdienstgesetz verabschiedet. Ziel ist die personelle Stärkung der Bundeswehr angesichts der veränderten Sicherheitslage in Europa.
Laut der «Tagesschau» bleiben viele Elemente freiwillig, dennoch werden neue Pflichten eingeführt. Ab 2026 müssen alle 18-jährigen Männer einen Fragebogen zum Wehrdienst ausfüllen.
Wehrdienst bleibt vorerst freiwillig
Frauen können sich freiwillig melden, berichtet der «Bayerische Rundfunk». Die neue Regelung macht die Musterung für Männer ab 2028 verpflichtend.
Nach diesen Änderungen werden geeignete Kandidaten ausgewählt und zur Musterung eingeladen. Wer die Bedingungen erfüllt, kann als Zeitsoldat Wehrdienst leisten.
Die Mindestdauer beträgt sechs Monate und kann flexibel verlängert werden, so «Legal Tribune Online».
Reserven, Bezahlung und Anreize
Das Gesetz schafft Anreize durch eine deutliche Solderhöhung. Zeitsoldaten erhalten künftig über 2'000 Euro netto im Monat. Um die Reserve zu stärken, werden neue Ausbildungsplätze geschaffen und auch Berufsförderung geboten, berichtet das «Bundesministerium für Verteidigung».
Die Bundeswehr soll um mindestens 80'000 Soldaten wachsen, um NATO-Verpflichtungen zu erfüllen, so das Bundesministerium. Der neue Wehrdienst sei ein modernes und attraktives Modell.

Der Bundestag entscheidet über die endgültige Ausgestaltung, berichtet die «Zeit».
Kritik, Chancen und Herausforderungen
Oppositionspolitiker fordern klarere Vorgaben und Fristen. Manche Experten halten das Gesetz für zu unverbindlich, berichtet die «Tagesschau».
Die Bundesregierung bleibt zuversichtlich und setzt weiterhin auf das freiwillige Modell. Verteidigungsminister Pistorius betont, dass eine verpflichtende Wehrpflicht nötig wäre, falls das Zielpersonals nicht erreicht wird.
Die Entwicklung wird kritisch begleitet, aber die Reform schafft neue Perspektiven für junge Menschen und die Verteidigung Deutschlands.