Vor Moldau-Wahl: Mutmassliche Unruhestifter in Serbien festgenommen
In Serbien wurden zwei Männer festgenommen, die verdächtigt werden, vor der Parlamentswahl in Moldau Unruhe stiften zu wollen.

In Serbien sind zwei Männer festgenommen worden, die verdächtigt werden, bei der am Sonntag geplanten Parlamentswahl in Moldau Unruhe stiften zu wollen. Ihnen wird vorgeworfen, im Ort Loznica nahe der Grenze zur Bosnien-Herzegowina Kampf-Trainings für Moldauer und Rumänen organisiert zu haben, wie Serbiens Innenministerium mitteilte. Sie hätten das Ziel gehabt, bei Unruhen in Moldau der dortigen Polizei Widerstand zu leisten.
Die Verdächtigen kamen für zunächst 48 Stunden in Untersuchungshaft. In der Wohnung der Verdächtigen habe die Polizei Laptops, Mobiltelefone sowie ein Gerät zur Erkennung und Überwachung von Hochfrequenzsignalen beschlagnahmt, hiess es aus dem Innenministerium. Ausserdem wurde bei einem Verdächtigen eine Waffe sichergestellt.
BalkanInsight.com deckt auf
Zuvor hatte das Recherche-Portal «BalkanInsight.com» berichtet, dass in Serbien zwischen Mitte Juli und Mitte September Kampf-Schulungen für 150 bis 170 moldauische und rumänische Bürger stattgefunden hätten, um in Moldau Unruhe zu stiften. Trainings mit demselben Ziel habe es in Serbien und in Bosnien-Herzegowina bereits vor der Präsidentenwahl in Moldau 2024 gegeben, berichtete «Balkaninsight.com» weiter.
Bereits am Montag hatte es in Moldau Razzien gegeben, bei denen 74 Menschen festgenommen wurden. Ihnen wird vorgeworfen, Massenunruhen in Moldau vorbereitet zu haben. Nach Angaben der Ermittler haben einige Verdächtige in Serbien den Gebrauch von Waffen trainiert.
Präsidentin Sandu wirft Moskau Einmischung vor
Die proeuropäische Präsidentin Maia Sandu warf daraufhin Moskau Einmischung vor. Hunderte Personen bekämen Geld, «um Chaos zu provozieren, Gewalt zu säen und die Gesellschaft einzuschüchtern», sagte sie am Dienstag in Chisinau.
Moldau, gelegen zwischen Rumänien und der Ukraine, ist seit Jahrzehnten zwischen einer Annäherung an den Westen und einer Anlehnung an Russland hin- und hergerissen. Seit 2022 ist der verarmte Agrarstaat EU-Beitrittskandidat. Bei der Parlamentswahl wird erwartet, dass Sandus Partei PAS wieder stärkste Kraft werden könnte, aber nicht mehr alleine regieren kann.