An der italienischen Adriaküste kam es am Donnerstag nach heftigen Unwettern zu Überschwemmungen. Diese forderten bislang zehn Tote und mehrere Vermisste.
Dutzende Autos werden im italienischen Cantiano von einer Wasserflut weggeschwemmt. - Twitter / @annabarnett847
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Das Wichtigste in Kürze

  • An der italienischen Adriaküste kam es am Donnerstagabend zu schweren Überschwemmungen.
  • Mindestens zehn Menschen sind nach heftigen Regenfällen in den Fluten gestorben.
  • Eine Frau sowie zwei Kinder werden derzeit nahe der Stadt Ancona noch vermisst.
  • Videos in den sozialen Medien zeigen meterhohe Fluten, die sogar Autos wegschwemmen.

Mindestens acht Menschen sind bei heftigen Regenfällen und Überschwemmungen an der italienischen Adriaküste ums Leben gekommen. Laut Behördenangaben wurden nach den Unwettern vom Donnerstagabend in der Region Marken auch noch vier Menschen vermisst.

Am Freitagmorgen waren zunächst sechs Tote gemeldet worden. Später erhöhte sich die Opferzahl laut Präfektur in Ancona auf acht, und schliesslich auf zehn.

Der Bürgermeister von Barbara nahe der Stadt Ancona sprach von einer vermissten Frau und deren achtjähriger Tochter sowie einem Jungen. Der Junge sei seiner Mutter von den Wassermassen aus den Armen gerissen worden, als sie ihr Auto verlassen wollten. Das berichtete die Nachrichtenagentur Ansa.

Überschwemmung
Feuerwehrleute von Senigallia schieben ein Schlauchboot durch eine überflutete Strasse, um Menschen aus den Häusern zu retten. - Vigili del Fuoco/dpa

Die ganze Nacht über versuchten Einsatzkräfte in den betroffenen Gebieten Leute in Sicherheit zu bringen. Beteiligt waren über 180 Feuerwehrleute und Helfer des Zivilschutzes. Die Einwohner der Gemeinden am Fluss Misa wurden aufgefordert, entweder ihre Häuser zu verlassen oder in höhere Stockwerke zu gehen.

Meterhohe Fluten reissen Autos mit

Auf Amateurvideos war zu sehen, wie Flüsse teils meterhoch durch Ortschaften strömten. Ganze Stockwerke standen unter Wasser, Autos wurden von Fluten und Schlammmassen mitgerissen.

Auch die Klimagruppe Fridays for Future Italia teilte auf Twitter ein Video, das einen grossen Wasserwirbel in den Strassen zeigt. Dieser reisst Holz und Strassenabsperrungen mit sich. «Das nennt sich Klimakrise, nicht Unwetter», schreiben die Aktivisten dazu.

«Apokalyptische Zustände»

«Wir haben hier apokalyptische Zustände», sagte Alessandro Piccini, Bürgermeister des Ortes Cantiano, in einem Radiointerview. «Gott steh uns bei», schrieb der Bürgermeister von Barbara bei Facebook. Wegen der Schäden fiel vielerorts immer wieder der Strom aus, auch das Telefon- und Mobilfunknetz brach häufig zusammen.

Die Regierung der Provinz Ancona erklärte, die Überschwemmungen seien eine Folge der anhaltenden Regenfälle vom Nachmittag. Nach Monaten der Trockenheit war laut Meteorologen in wenigen Stunden so viel Regen gefallen wie normalerweise in einem halben Jahr. «Solche Niederschläge waren nicht vorherzusehen», sagte Stefano Aguzzi vom Zivilschutz der Region Marken.

Überschwemmung
Anfang September hatte die Feuerwehr nach starkem Regen mit Überschwemmungen im Norden Italiens zu kämpfen. Vigili del Fuoco/dpa - dpa

Der Präsident der Marken, Francesco Acquaroli, schrieb auf Facebook, die «sehr ernste meteorologische Krise» gebe Anlass zu äusserster Besorgnis. Der Bürgermeister des Küstenortes Senigallia, Massimo Olivetti, ordnete an: Schulen, Kindergärten, Sportanlagen und andere öffentliche Einrichtungen bleiben bis Samstag geschlossen.

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