Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat Mitarbeiter des Onlinehändlers Amazon anlässlich des Aktionstags «Black Friday» zu Streiks aufgerufen.
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Amazon-Logo - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Unternehmen verweist auf «exzellente» Bezahlung und Chancen.
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«Amazon finanziert seine aggressive Strategie durch Dumpinglöhne und Steuervermeidung», erklärte Verdi-Vertreter Orhan Akman am Mittwoch. Die Streiks, die in der Nacht zum Donnerstag beginnen sollten, sind demnach Teil eines internationalen Aktionstags unter dem Motto «Make Amazon Pay». Der Aktionstag «Black Friday» wird an diesem Freitag begangen.

Beteiligen wollten sich laut Verdi Amazon-Beschäftigte in den Versandzentren Rheinberg, Koblenz und Graben bei Augsburg. Für den Aktionstag Black Friday erwartet der Handelsverband Deutschland HDE einen Gesamtumsatz von 4,9 Milliarden Euro - ein Grossteil davon werde auf Amazon und wenige andere Grosskonzerne entfallen, kritisierte Verdi. «Auf der Strecke bleiben kleinere Unternehmen, die keine Millionenetats für Werbung und Rabattschlachten aufbringen können», kritisierte Akman.

Amazon lehnt laut Verdi Verhandlungen mit der Gewerkschaft über die Anerkennung von Flächentarifverträgen des Einzel-und Versandhandels sowie einen Tarifvertrag für Gute und Gesunde Arbeit ab. Dies zeige, dass der Konzern «den Kolleginnen und Kollegen keine Wertschätzung entgegenbringt», erklärte Akman.

Amazon widersprach den Vorwürfen der Gewerkschaft. «Als Arbeitgeber bietet Amazon bereits exzellente Bezahlung, exzellente Zusatzleistungen und exzellente Karrierechancen», erklärte der Konzern und sprach zudem von einer «sicheren und modernen Arbeitsumgebung». So verdiene jeder Amazon-Mitarbeiter mindestens zwölf Euro brutto pro Stunde, das Durchschnittsgehalt betrage nach 24 Monaten Arbeitszeit 2750 Euro brutto. Auswirkungen auf Kunden durch die Streiks erwartet der Konzern nicht.

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