Im vergangenen Jahr mussten die Bollerwagen zumeist im Keller oder der Garage stehen bleiben. Corona-Kontaktbeschränkungen standen vielerorts Vatertagsausflügen entgegen. Das ist 2022 anders.
Den geselligen Vatertagsausflügen an Christi Himmelfahrt stehen in diesem Jahr keine Corona-Beschränkungen mehr entgegen.
Den geselligen Vatertagsausflügen an Christi Himmelfahrt stehen in diesem Jahr keine Corona-Beschränkungen mehr entgegen. - Ina Fassbender/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Den geselligen Vatertagsausflügen mit Bollerwagen und Bier an Christi Himmelfahrt stehen in diesem Jahr keine umfangreichen Corona-Beschränkungen mehr entgegen.

Dennoch gelte es, die Maskenpflicht im Nahverkehr bei den Ausflügen an diesem Donnerstag weiterhin zu beachten.

Darauf wies etwa ein Sprecher des Gesundheitsministeriums im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen hin. Der Himmelfahrtstag wird von vielen in Deutschland auch als Vatertag, Herrentag oder Männertag bezeichnet. Er ist jedes Jahr der Donnerstag 39 Tage nach dem Ostersonntag. Pfingstmontag ist dann 50 Tage nach dem Ostersonntag.

Letztes Jahr liessen Corona-Kontaktregeln gesellige Bollerwagentouren von Männerfreunden vielerorts nicht zu. In einigen Städten mit hoher Inzidenz galten zudem Sonderregelungen, die Vergnügungen zusätzlich schmälerten. So war kommunal mal das Picknicken untersagt oder es galt die Maskenpflicht auch in Parks und an Seeufern.

Tourismusbranche ist zuversichtlich

Die Tourismusbranche blickt zuversichtlich auf die kommenden Feiertage. In Mecklenburg-Vorpommern zum Beispiel rechnen einer Branchenumfrage unter mehr als 350 Beherbergungsunternehmen zufolge die Hotels mit einer Auslastung zwischen 80 und 90 Prozent, wie der Tourismusverband MV in Rostock mitteilte.

«Das Himmelfahrtswochenende scheint im Moment noch etwas stärker gefragt zu sein als Pfingsten», sagte Verbandsgeschäftsführer Tobias Woitendorf. Allerdings sei trotz der hohen Auslastung das Vor-Corona-Niveau noch nicht erreicht.

Zahlreiche Staus erwartet

Rund um das Brückentagswochenende erwartet der ADAC zahlreiche Staus. «Die Strassen dürften deutlich voller sein als an den Christi-Himmelfahrts-Wochenenden der beiden Vorjahre», erklärte der Verkehrsclub. Grund: Corona schränke den überregionalen Reiseverkehr nicht mehr ein. Die erste Stauspitze erwartet der ADAC für den Mittwochnachmittag.

Die Rückreisewelle werde dann am Sonntagnachmittag ihren Höhepunkt erreichen. Vor allem die Autobahnen in den Ballungsräumen seien staugefährdet. Auch in Österreich und der Schweiz ist Christi Himmelfahrt ein Feiertag. Das könne bei schönem Wetter dort zu lebhaftem Ausflugsverkehr führen, erklärte der ADAC.

Bahn will Kapazitäten ausbauen

Die Bahn will rund um den bundesweiten Himmelfahrtsfeiertag ihre Kapazitäten ausbauen, um einem möglichen Kundenandrang zu begegnen. Wie das Unternehmen mitteilte, setzt es im Fernverkehr rund um die langen Wochenenden an Himmelfahrt (26.5.), aber auch Pfingsten (5./6.6.) etwa 50 Sonderzüge ein. Diese sollen vor allem auf stark nachgefragten Verbindungen wie zwischen Hamburg und München oder zwischen Nordrhein-Westfalen und Berlin zum Einsatz kommen.

In den kommenden Wochen werden Busse und Bahnen in Deutschland drastisch billiger. In den drei Sommermonaten gibt es die 9-Euro-Monatstickets. Mit den Tickets können Fahrgäste im Juni, Juli und August im öffentlichen Personennahverkehr durch ganz Deutschland fahren - für 9 Euro pro Monat. Mit dem Angebot will die Bundesregierung Bürgerinnen und Bürger angesichts der Inflation entlasten und zudem den Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel attraktiver machen.

Herrenpartie anstatt kirchlicher Tradition

Himmelfahrt feiern Christen seit dem 4. Jahrhundert. Gläubigen geht es dabei um die «Aufhebung» Jesu in den Himmel. Im 16. Jahrhundert begann der Brauch von Prozessionen um die Felder, bei denen um eine gute Ernte gebeten wurde. Oft ging der Tag mit Speis und Trank, Tanz und Gesang zu Ende. Später trat die kirchliche Tradition in den Hintergrund - und es entwickelte sich das bis heute bekannte, sehr weltliche Treiben.

In Deutschland gab es im 19. Jahrhundert erste sogenannte Herrenpartien. Später etablierte sich als Pendant zum Muttertag der Name Vatertag. Heute gehören geschmückte Bollerwagen mit Bier dazu, wenn die Männer hinaus in die Natur ziehen.

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