Der von der Cinémathèque suisse mit Unterstützung von Memoriav und SRF restaurierte Spielfilm «Romeo und Julia auf dem Dorfe» wurde von den Berliner Filmfestspielen in der Sektion Berlinale Classics ausgewählt und wird in einer der Erstfassung von 1941 getreuen Restaurierung vorgeführt.
Kino in Berlin
Kino in Berlin - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Dieses von Hans Trommer (künstlerische Leitung) und Valérien Schmidely (technische Leitung) inszenierte «Meisterwerk des Schweizer Films», wie es das Schweizer Filmarchiv Cinématheque suisse in einer Pressemitteilung formulierte, basiert auf der gleichnamigen Novelle frei nach Shakespeare, die in der Sammlung «Die Leute von Seldwyla» von Gottfried Keller (1856) enthalten ist.

Am 8. November 1941 wurde «Romeo und Julia auf dem Dorfe» im Kino Rex in Zürich gezeigt. Trotz eines sehr guten Presseechos und einer prominenten Besetzung mit Margrit Winter und Erwin Kohlund bliebt der erwartete Erfolg aus. Nach nur 23 Tagen wurde der Film wieder aus dem Programm genommen.

Neu geschnitten und um 20 Minuten gekürzt, wurde er allerdings mehrmals ausgestrahlt, insbesondere in Österreich Ende der 1940er Jahre mit deutscher Synchronisation. Damals gab es mehrere Versionen des Films, die sich in der Montage, der Länge der Einstellungen und manchmal sogar in der Bildauswahl unterschieden.

Nach einer neuen Version, die von einem der beiden Regisseure überwacht wurde, wurden 1978 die originalen Nitratnegative von Bild und Ton vernichtet.

Um die Restaurierung der Originalfassung zu vollenden, verfügte das Schweizer Filmarchiv nur über vier Nitratkopien unterschiedlicher Länge und Montage, die erheblich beschädigt und unvollständig waren. Eine kolossale historische und technische Forschungsarbeit, die sich über fünf Jahre erstreckte, war daher notwendig, um den Film in einer Art zu rekonstruieren, die der ursprünglichen Fassung von 1941 mit einer Gesamtlänge von 104 Minuten so nahe wie möglich kommt.

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